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Esther Dilcher
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Frage von Thomas S. •

Frage an Esther Dilcher von Thomas S. bezüglich Verbraucherschutz

Guten Tag Frau Dilcher,

am 12.08.2019 schreibt mich eine Dame per Mail mit dem Nick "Bussibabe" an. Sie will erkannt haben, dass ich in ihrer Nähe wohne, wäre seit längerer Zeit Single und sucht eine Begleitung. Im Bett käme bei ihr der Spaß zu kurz, den auch eine Frau haben möchte. So will Sie sich einfach bei mir melden, schauen wo die Reise mit mir hinführt und schlägt vor, dass ich mich bei einem verlinkten Datingportal anmelde, ihr dortiges Profil aufsuche und sie kontaktiere.

Fazit: "Bussibabe" bzw. ihr Interesse an meiner Wenigkeit sind so real wie der Mann im Mond, hier versucht das beworbene Portal mit falschen Angaben Kunden für seine kostenpflichtigen Dienste zu ködern. Das finde ich nicht gut, aber es kommt noch dreister. Auf der Startseite des Portals werden reale Kontakte in Aussicht gestellt:

"Wir bieten dir mehr als jedes andere Flirtportal! Frauen, Männer und Paare treffen, über spannende Themen plaudern, chatten, echte Kontakte knüpfen... bei uns bist du goldrichtig!"

https://www.verliebt18.de/

Die dazugehörigen AGB weisen diese Zusage als Lüge aus:

"Bei dem Portal des Betreibers handelt es sich somit um einen moderierten Dienst. Die Moderation dient unter anderem dazu, die Aktivitäten über das Portal und damit die Umsätze des Betreibers zu erhöhen. Dazu legen Moderatoren, die vom Betreiber beschäftigt werden, eine Vielzahl von Profilen fiktiver Personen an und geben sich als diese fiktive Person aus. Alle Aussagen von fiktiven Profilen sind daher frei erfunden. Ein Treffen oder ein "Date" ist mit diesen Profilen nicht möglich. (...) Der Nutzer erklärt sich damit einverstanden, dass er durch das Bestätigen der AGB`s, darüber informiert wurde, dass er mit fiktiven Profilen in Kontakt tritt und keine realen Kontakte möglich sind."

https://www.verliebt18.de/

Wie werten Sie die beschriebenen Werbe- und Geschäftsmethoden?

Geht der Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz gegen diese Methoden vor, wenn ja wie?

Viele Grüße, T. S.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Anfrage auf Abgeordnetenwatch.

Ihr Unverständnis hinsichtlich des Geschäftsgebarens einzelner Online-Dating-Plattformen kann ich sehr gut nachvollziehen.

Gerade bei Dienstleistungen im Internet müssen Verbraucherinnen und Verbraucher kritisch und wachsam sein, bevor sie sich bei einer Online-Dating-Plattform anmelden. Meistens geben bereist die AGBs Auskunft über das profitgesteuerte Geschäftsmodell dieser Plattformen.

Um die Rechte von Verbraucherinnen und Verbrauchern unter anderem auch vor diesen Geschäftspraktiken zu stärken, hat der Deutsche Bundestag im letzten Jahr die Mittel der Verbraucherschutzzentralen erhöht und so z.B. die Marktwächter Digitale Welt verstetigt. Die Markwächter Digitale Welt sind Internetportale, die den Markt aus Verbrauchersicht beobachten und etwa undurchsichtige Verträge kritisch unter die Lupe nehmen. Das Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale Bayern berät zentral Verbraucher bei Problemen beim Online-Dating und listet zudem dubiose Portale auf. Einen Überblick und Kontakt zu den Markwächtern finden Sie unter folgender Internetadresse: www.marktwaechter.de

Mit freundlichen Grüßen

Esther Dilcher, MdB

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