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Eberhard Gienger
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Frage von Bernd K. •

Frage an Eberhard Gienger von Bernd K. bezüglich Familie

Grüß Gott Herr Gienger,

Ein Mann aus Offenburg pflegt seine demenzkranke Mutter solange zu Hause, bis er finanziell am Ende und zum Sozialfall wird. Sicher haben Sie in den Medien von diesem Fall gehört.

Dieser Mann entschließt sich, nach Berlin zum Kanzleramt zu wandern, um auf seinen Fall aufmerksam zu machen. Diese Aktion war mehrfach auch in den Medien angekündigt.

Ich war entsetzt, als im Fernsehen die Ankunft am Kanzleramt gezeigt wurde. Kein Mensch, kein Vertreter irgendeines Politikers oder dessen Gehilfe oder sonst einer der vielen kompetenten Persönlichkeiten, die ja alle unsere Volksvertreter sein wollen, hatte Zeit für den Mann, der nur auf seine Lage aufmerksam machen wollte. Ich empfand diese Situation beschämend und gleichzeitig bezeichnend für das Interesse der "Volksvertreter" an den Problemen der Bevölkerung.

Unser Bundespräsident hat heute aufgerufen, zur Wahl zu gehen, damit meine Belange im Bundestag vertreten werden. Ich bin nicht sicher, ob das so stimmt.

Wie können in Zukunft für mehr Bürgernähe bei den Politikern im Bundestag, aber auch bei allen anderen Gelegenheiten sorgen?

Freundliche Grüsse

Bernd Krug

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Krug,

in der Tat ist der geschilderte Fall des Herrn aus Offenburg sehr traurig und ich kann gut verstehen, dass er versucht hat, mit seinem Problem auch an die Öffentlichkeit zu gehen, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Was die fehlende Anwesenheit der politischen Vertreter vor dem Bundeskanzleramt angeht, so kann ich leider dazu keine Stellungnahme abgeben, da mir der Hintergrund zu diesem Fall fehlt. Es wäre zum Beispiel wichtig zu wissen, ob der besagte Herr aus Offenburg seine Aktion lediglich über die Medien angekündigt hat, oder auch entsprechend mit genügend Vorlaufzeit die entsprechenden Ansprechpartner angeschrieben und informiert hat. Dieses Vorkommnis zu pauschalisieren und dies auf das allgemeine Interesse der Politiker zu übertragen, ist wohl etwas zu einseitig gesehen, da es mehr als genug Gegenbeispiele gibt, die zeigen dass Politiker sehr wohl Volksvertreter sind und sich eindeutig für die Probleme der Bevölkerung einsetzen. Immerhin ist das unsere Kernaufgabe.

Wie schon seit Beginn meiner Amtszeit biete ich den Bürgern meines Wahlkreises regelmäßig Sprechstunden an, wo jeder die Möglichkeit hat mir seine Belange zu schildern. Immerhin kann ich hier eine Erfolgsquote von rund 75% verzeichnen, wo ich den Bürgern meines Wahlkreises weiterhelfen konnte. Die meisten meiner Kollegen handhaben die Belange der Bürger ihres Wahlkreises auf ähnliche Weise. Allgemeine Themen welche die gesamte Bevölkerung betreffen, werden selbstverständlich kontrovers diskutiert, wobei versucht wird, das Bestmögliche für die Bevölkerung zu erreichen. Allerdings können Sie sich vielleicht vorstellen, dass solche Diskussionen oft lange dauern und es oft noch schwerer ist, eine Lösung zu finden, welche die meisten Betroffenen zufrieden stellt. Wir werden auch weiterhin versuchen, zum Wohle der Bürger zu entscheiden und dabei so bürgernah wie nur eben möglich zu agieren.

Mit freundlichen Grüßen

Eberhard Gienger MdB