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Dorle Olszewski
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Frage von Ender W. •

Frage an Dorle Olszewski von Ender W. bezüglich Europapolitik und Europäische Union

Hallo Herr Pichler,

gern würde ich die Newropeans wählen, weil ich ihre Standpunkte unbedingt unterstütze und von der Wichtigkeit eines wirklichen gemeinsamen und demokratischen Europa überzeugt bin.
Was mich etwas mutlos macht, sind die doch ziemlich geringen Chancen, genügend Stimmen für diese Sache auf die Newropeans zu vereinigen.
Beim Vergleich mit anderen (aus meiner Sicht) in Frage kommenden Parteien oder Bewegungen, sind mir noch die EDEs positiv aufgefallen - dort lese ich ganz ähnliche Vorschläge und Einschätzungen und denke, dass man die Ressourcen bündeln müsste/sollte.
Für diese Wahl 2009 ist das natürlich zu spät - man sollte aber m. E. in Zukunft nach einer möglichen Zusammenarbeit streben, auch um die (Wähler)Potenziale zu bündeln.

Was meinen Sie?

Herzlichen Gruß
Ender W.

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Antwort von
PIRATEN

Hallo Herr Wiggin,

freut mich, dass Sie unsere Standpunkte unterstützen!

Wir werden sicher nach den Wahlen diskutieren, welche Möglichkeiten der Kooperation es mit anderen Parteien gibt. Hier in Hamburg habe ich mit einigen Mitgliedern der Piratenpartei gesprochen, die sich auch für das Newropeans-Programm interessieren. Einer von ihnen ist sogar einer der zuverlässigsten Teilnehmer bei unseren lokalen Newropeans-Treffen. Sie können auch gerne mal vorbeikommen!

Was EDE angeht, habe ich den Endruck, dass das zweite E ihr Hauptanliegen ist, und es ihnen nur um die Verbreitung von Esperanto geht. Das haben wir im Newropeans-Programm gar nicht drin, und ich weiß, dass es auch Mitglieder bei uns gibt, die Esperanto komplett ablehnen, weil sie es nicht für eine Kultursprache halten. Ich hätte nur dann ein Problem damit, wenn über Esperanto eine Gleichmacherei erfolgen soll. Dann würde es auch den Zielen der Newropeans widersprechen.
Als zusätzliche Option zur internationalen Verständigung hätte ich nichts dagegen, es hat für mich aber auch keine Priorität.

Bezüglich der Wahlchancen ist es so, dass jede zusätzliche Stimme die Aufmerksamkeit in den Medien für unsere Ziele erhöhen wird.
Auch wenn wir die 5%-Hürde nicht reißen können.
Viele Journalisten stehen unseren Zielen positiv gegenüber, geben uns aber wenig Chancen bei der Wahl:

Das ist ein Henne-Ei-Problem, das von einer Seite durchbrochen werden muss. Entweder durch mehr Artikel, oder duch Wählerstimmen. Für das zweite gibt es Sonntag die Gelegenheit.

Uns sind von Juristen aber auch schon gute Chancen eingeräumt worden, das 20 Jahre alte Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Legalität der 5%-Hürde bei Europawahlen widerlegen zu können. Gerade die Existenz einer wirklichen europäischen Partei ohne nationale Ableger macht die damalige Argumentation hinfällig.

Wir können also schon anfangen, einiges zu verändern, auch wenn wir keine 5% erreichen.
Jede Wählerstimme hilft uns aber dabei, mehr Aufmerksamkeit für unser Ziel einer demokratischeren EU zu bekommen. Und das ist meiner Meinung nach die Grundlage für jede weitere Veränderung.

Viele Grüße,
Ralf Pichler