Wie stehen Sie aktuell zu Ihren Aussagen von 2020. Stichwort "Kein Vergessen" bezogen auf die sowjetischen Befreier? https://youtu.be/ogpaMhDRtpg

Sehr geehrter Herr S.,
der brutale Angriffskrieg Putins auf die Ukraine ist ein schweres Verbrechen und eine eklatante Verletzung des Völkerrechts. Ich verurteile diesen Krieg aufs Schärfste. Russland hat sich unter Putins Führung zu einer autoritären Diktatur entwickelt. Die schrittweise Annäherung an demokratische Strukturen nach dem Zerfall der Sowjetunion ist vollständig zurückgedrängt worden – begleitet von Unterdrückung der Opposition, Einschränkung der Pressefreiheit und massiver Repression.
In dem von Ihnen gesendeten Video aus dem Jahr 2020 spreche ich – in meiner damaligen Funktion als Koordinator für die zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit mit Russland, Zentralasien und den Ländern der Östlichen Partnerschaft – über die unterschiedlichen historischen Entwicklungen in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, insbesondere nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Dabei weise ich auch auf die mehr als 27 Millionen Todesopfer hin, die infolge der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik in der Sowjetunion ihr Leben verloren – darunter viele Ukrainer, Belarussen, Kasachen und Georgier.
Das Gedenken an diese Vergangenheit ist mir besonders wichtig. Russland nutzt die Geschichte heute gezielt als Instrument seiner Innen- und Außenpolitik, um sein autoritäres Regime zu festigen. Gerade deshalb ist ein verantwortungsvoller Umgang mit der Geschichte, wie ich ihn im Video praktiziere, so wichtig. Eine Analyse dazu finden Sie hier: https://www.swp-berlin.org/publikation/geschichte-als-instrument-der-innen-und-aussenpolitik-am-beispiel-russlands.
Ich stehe fest an der Seite derer, die für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte kämpfen.
Beste Grüße
Dirk Wiese