Dietmar Schöning
FDP
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Frage von Stephan R. •

Frage an Dietmar Schöning von Stephan R. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Schöning,

seit mehreren Jahren wird der deutschen Referenzorthographie (oder zumindest dem, was davon noch übrig ist...) und damit der Sprache insgesamt durch die sog. "Rechtschreibreform" schwerer Schaden zugefügt.
Zum einen wurde ein wissenschaftlich mehr als umstrittenes, unausgegorenes und handwerklich mangelhaftes Konzept gewählt, zum anderen wurde über die Köpfe der Bevölkerung hinweg (wozu schon das Volk befragen...?) von den beteiligten Politikern und "Fachministern" entschieden.
Neben dem Umstand, daß wir hier vor dem größten kultus- und kulturpolitischen Fehler der Nachkriegsgeschichte stehen, der teilweise einer Kulturzerstörung gleichkommt, geht es hier an die Festen unseres demokratischen Verständnisses:
Gegen den erklärten Willen der Mehrheit der Bundesbürger (auch durch noch so tendenziöse Fragestellung hat es kaum eine Umfrage geschafft, diese eindeutige Tendenz zu widerlegen!) wurde hier Kulturgut leichtfertig aufs Spiel gesetzt; ein Volksentscheid g e g e n die "Rechtschreibreform" wurden vielleicht zwar nicht dem Buchstaben, sicher aber dem Geiste nach verfassungwidrig vom Parlament gekippt (s. Schleswig-Holstein).

Bildung ist Ländersache, Sprache ist Volkes Sache:
Wie wollen Sie auf das wachsende Chaos in der Rechtschreibung, das sich vor allem an unseren Schulen verheerend auswirkt, reagieren?
Wie viele Reformen und Änderungen der "Reform" müssen wir und besonders unsere Kinder noch über sich ergehen lassen? Wie wollen sich sich einbringen, um den längst überfälligen Schritt der Rückkehr zur bewährten traditionellen Rechtschreibung auch in den Schulen und Behörden anzugehen?

Vielen Dank schon im voraus für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen
Stephan Rupp

Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Rupp,

die ursprüngliche Rechtschreibreform war in weiten Teilen misslungen; die FDP - allen voran Dr. Wolfgang Gerhardt als Vorsitzender der Bundestagsfraktion - hat dies immer wieder zum Ausdruck gebracht. Die anhaltenden Proteste haben aber Wirkung gezeigt: Mit den jetzt auf Vorschlag des Rats für deutsche Rechtschreibung von der Kultusministerkonferenz beschlossenen Veränderungen ist eine Lösung erreicht worden, die in weiten Bereichen zur traditionellen Rechtschreibung zurückkehrt. Ich halte diese Lösung für geeignet, das von Ihnen angesproche "Chaos in der Rechtschreibung" wieder rückgängig zu machen, und sehe insofern keinen weiteren Handlungsbedarf.

Mit freundlichen Grüßen
Dietmar Schöning