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David Perteck
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Frage von Lena H. •

Frage an David Perteck von Lena H. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Perteck,

ich möchte Ihnen eine Frage zum Thema Bildung und zur Hochschulpolitik stellen. Was sagen Sie zu den Fragen der demokratischen Selbstverwaltung an der Uni Hamburg und zu Studiengebühren? Kennen Sie als Doktorand und Geisteswissenschaftler die Probleme, die wir Studierende mit total verschulten Studiengängen haben? In Hamburg gibt es unter Schwarz-Grün unsoziale Studiengebühren. Mit dem Bildungsstreik und unseren wochenlangen Demonstrationen haben wir Studierende und viele Professoren es immerhin geschafft, die autoriäre und undemokratische Uni-Präsidentin zum Rücktritt zu zwingen. Es müssen aber weitere strukturelle Probleme gelöst werden. Deshalb: Weg mit Studien- und Verwaltungsgebühren und ein Ende den autoritätren Strukturen im Bildungssystem!

Mit freundlichen Grüßen,

Lena Hammerstein

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrte Frau Hammerstein,

die sichtbaren Folgen von Studiengebühren sind bürokratischer Irrsinn, soziale Ungerechtigkeit und weiterer Bildungsabbau. Sie fördern ebenso wie Büchergeld die soziale Auslese bei den Bildungschancen, die in Deutschland ohnehin der Geldbeutel der Eltern bestimmt. Ein Großteil der Jugend wird vom Studium abgeschreckt und ganze Bevölkerungsschichten werden über Generationen hinweg von besseren Bildungs- und Berufschancen ausgegrenzt. Deshalb fördern Studiengebühren und Verwaltungsabgaben Bildungsabbau und soziale Spaltung. Allenthalben werden Bildungseliten gefordert, aber unsere Hochschulen werden zugleich an Wirtschafts- und Finanzeliten verscherbelt. Studiengebühren sind Anti-Bildungs-Gebühren!

Hamburger Senat und Universitätsleitung sorgen sich bislang lieber um private Investoren, die zum Teil direkten Einfluss auf Forschungs- und Lehrinhalte nehmen, als um die Interessen Studierender. CDU und GAL betrachten Studierende lediglich als effektiv verwertbares "Humankapital" und das Studium als "Bildungsinvestition", die sich für ein höheres Einkommen und vor allem für die Finanzwirtschaft auszahlen soll. Ein Armutszeugnis für den schwarz-grünen Senat und insbesondere für die Grünen, die ihre Versprechungen auch in der Bildungspolitik einmal mehr gebrochen und ihre Wählerinnen und Wähler für die Macht verkauft haben!

Mit den diesjährigen Demonstrationen der Studierenden und den Aktivitäten vieler Lehrender, die zum Rücktritt von Uni-Präsidentin Auweter-Kurtz geführt haben, kann eventuell eine Entwicklung zu mehr Demokratie und Freiheit in Studium, Lehre und Forschung auf den Weg gebracht werden. Viele Studierende, die sich am Bildungsstreik beteiligt haben, haben mit ihren Unterschriften ebenfalls zum Antritt der ödp bei der Bundestagswahl beigetragen. Während CDU und Grüne in Hamburg und Deutschland für Bildungsabbau und allgemeine Studiengebühren stehen, setzt sich die ödp für bessere Bildungschancen und demokratische Strukturen im Bildungssystem ein. Für kostenfreie Bildung von der Kita bis zur Hochschule!

Mit freundlichen Grüßen,

David Perteck