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David McAllister
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Frage von Manfred H. •

Frage an David McAllister von Manfred H. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr McAllister

In der letzten Wahlperiode hat die Landesregierung die Verkürzung der Schulzeit auf den Gymnasien beschlossen und durchgesetzt. Das Abitur soll jetzt bereits nach 12 Schuljahren abgelegt werden. Dies hat zu einer immensen Mehrbelastung bei den Schülerinnen und Schülern geführt.

Die Reform sorgt auch dafür, dass aus den niedersächsischen Gymnasien im Jahr 2011 zwei komplette Jahrgänge die Schule verlassen werden. Die Schüler dieser Jahrgänge suchen dann im Jahr 2011 Studienplätze und Ausbildungsplätze.

Als Folge wird es weitere Verdrängungen von Schülern aus Real- und Hauptschulen geben. Die verstärkte Nachfrage wird sich nach meiner Auffassung gerade an den Hochschulen auch noch über Jahre weiter fortsetzen.

Welche Vorbereitungen hat die Landesregierung an den niedersächsischen Hochschulen und auf dem Arbeitsmarkt bereits getroffen bzw. geplant, um der dann verdoppelten Nachfrage gerecht werden zu können?

Die Studienbedingungen sind schon jetzt an vielen Hochschulen nicht gut, dringend Investitionen nötig.

Welche Investitionen in zusätzliche Studienplätze und in die Ausstattung der Hochschulen sind geplant und in Vorbereitung?

Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hencke

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Hencke,

vielen Dank für Ihre Mail. Es sind viele wichtige Fragen, die Sie beschäftigen. Die Landesregierung und die CDU-Landtagsfraktion haben die mit dem doppelten Abiturjahrgang verbundenen Fragen im Blick.

Dazu gehört der dichter gedrängte Lehrstoff für die angehenden Abiturienten. Wir müssen intelligente Wege finden, damit den Schülern in der verkürzten Schulzeit gleich viele Fertigkeiten mit auf den Weg gegeben werden, wie das bislang der Fall war. Das Gymnasium muss auch künftig gewährleisten, dass die Abiturienten optimal auf das Studium bzw. das Berufsleben vorbereitet werden. Daher sind die Schulen aufgefordert, das Angebot an Lehrstoff zu überprüfen. Auch die Lehrbücher müssen daraufhin untersucht werden, ob sie geeignet sind, den jungen Menschen die notwendigen Inhalte zu vermitteln und Neugier zu wecken. Aber die Politik darf sich bei dieser wichtigen Frage nicht aus der Verantwortung stehlen. Lehrer, Eltern, Schüler und die Politik müssen nach der Landtagswahl die besten Wege diskutieren. Wir brauchen eine Lösung, die sowohl die Leistungsfähigkeit der Schüler als auch die künftigen Anforderungen an den wissenschaftlichen Nachwuchs berücksichtigt.

Was die Bewältigung des doppelten Abschlussjahrgangs 2011 angeht, setzen wir mit dem Hochschulpakt 2020 von Bund und Ländern darauf, die Ausbildungskapazitäten der Hochschulen zu erhöhen sowie erfolgreiche Hochschulforschung weiter zu fördern. In Zusammenhang mit diesem Programm wird die Landesregierung bis 2010 insgesamt 11.200 neue Studienplätze schaffen. Davon sind bereits im letzten Jahr rund 1.610 neue Studienplätze geschaffen worden. So sichert die Landesregierung die Studienchancen kommender Abiturjahrgänge, insbesondere des doppelten Abiturjahrgangs 2011. In den Jahren 2007 und 2008 haben CDU und FDP dafür insgesamt 7 Mio. Euro in den Landeshaushalt gestellt, für die Jahre 2009 und 2010 stehen bereits weitere 7 Mio. Euro zur Verfügung. Damit ist der Finanzierungsanteil des Bundes in gleicher Höhe gesichert worden.

Damit sind wir gut vorbereitet. Weitere vorbereitende Maßnahmen stehen in den nächsten Jahren an. So müssen wir auch die Wirtschaft und die Kammern als Partner des Niedersächsischen Ausbildungspakts dafür gewinnen, dass wir gemeinsam den doppelten Abiturjahrgang schultern. Wenn sich alle engagieren, wird es einen reibungslosen Übergang für alle Schüler von der Schule ins Berufs- bzw. Studentenleben geben.

Mit freundlichen Grüßen

David McAllister

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