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Daniela De Ridder
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Frage von Peter B. •

Frage an Daniela De Ridder von Peter B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Stimmt es das für überschüssigen Strom noch geld bezahlt wird damit andere Länder uns diesen Strom abnehmen?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr B.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage und das mir damit entgegengebrachte Vertrauen. Nach meinen Recherchen stellt sich der Sachverhalt wie folgt dar:
Ihre Frage bezieht sich sicherlich auf Medienberichte – besonders der österreichischen und schweizerischen Presse – die bereits vor einiger Zeit veröffentlicht wurden. Hier wurde berichtet, dass Deutschland durch den Ausbau alternativer und regenerativer Energien wie Wind- und Solarenergie an günstigen Wetterlagen so viel Strom produziert, dass die konventionellen Kraftwerke (Kohle-, Erdgas- und Atomkraftwerke) nicht im selben Maße bei der Stromproduktion zurückgenommen werden können. Der damit überproduzierte Strom, der dann von der Industrie und den privaten Haushalten nicht verbraucht werden kann, wird dann meist günstig an unsere Nachbarländer weitergegeben. Da in Deutschland derart viel Strom durch die regenerativen Energien erzeugt wird, dass die Produktionskosten sehr niedrig sind, spiegelt sich dann auch in den Marktpreisen wieder.

Oftmals können unsere Nachbarländer mit diesen Preisen nicht konkurrieren, weshalb dies vor einigen Jahren zu Protesten führte. Außerdem kann es an besonders guten Tagen vorkommen, dass derart große Strommengen produziert werden, dass die Speicherwerke den produzierten Strom weder in Deutschland noch in den Nachbarländern speichern können. Damit es aber nicht zur Überlastung im Speicher- und Stromnetz kommt, müssen die Energieunternehmen oftmals den Strom verschenken oder für die Abnahme durch unsere Nachbarländer Zahlungen leisten. Dieser Umstand ist sicher nicht günstig und mittlerweile versucht man mit modernen und neuen Speicherwerken und -techniken solchen Situationen vorzubeugen.

Die Europäische Kommission versucht seit vielen Jahren für die Stromverbraucher und Stromproduzenten bessere Regeln zu finden, damit umweltfreundlich produzierter Strom für alle Menschen in der EU zur Verfügung stehen kann. Dass diese Maßnahmen nicht immer zeitnah umgesetzt werden können, liegt am Abstimmungsverfahren und der Arbeitsweise der Europäischen Union. Gerne können Sie sich aber auch in dieser Frage an Ihren Europaabgeordneten wenden.

Sollten Sie weitere Fragen haben oder Informationen benötigen, haben Sie keine Scheu sich auch jederzeit direkt an mich und mein Büro wenden. Dieses erreichen Sie über meine Homepage www.daniela-de-ridder.de, über Facebook unter fb.me/dr.danieladeridder oder über die E-Mail-Adresse daniela.deridder@bundestag.de

Mit freundlichen Grüßen
Ihre

Dr. Daniela De Ridder, MdB

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