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Clemens Hoch
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Frage von Roman K. •

Frage an Clemens Hoch von Roman K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Frauenquote: Ja oder nein?

Sehr geehrter Herr Hoch,

wir heißen R. K., P. B., N. H. .und H. S. .und sind Schüler einer 9. Klasse am Bertha-von-Suttner-Gymnasium in Andernach.
Im Rahmen des Sozialkundeunterrichts haben wir uns die Frage gestellt, ob das Internet zu mehr Demokratie führt. In Bezug darauf haben wir den Wahl-O-Mat getestet. Dabei hat uns besonders die Frage nach der Frauenquote beschäftigt.
Uns sind die positiven Aspekte wie z.B eine verstärkte Gleichberechtigung oder die gleichen Chancen für die Bewerber eine Stelle bekannt, allerdings ist unserer Meinung nach solch eine Quote nicht notwendig, da ein seriöses deutsches Unternehmen im Jahr 2016 nach Qualitäten bzw. Qualifikationen entscheiden sollte und nicht nach Geschlecht o.ä. . Außerdem besteht die Gefahr, dass eine Quote für Gerüchte oder andere Formen von Nachreden sorgen könnte, da es den Anschein erweckt, als sei eine Person nur aufgrund dieser Statistik bevorzugt worden. Wie stellen Sie sich die Durchsetzung einer solchen Quote vor? Ist es notwendig dafür kurzfristig Männer in Führungspositionen zu entlassen oder suchen sie nach einer zukünftigen und langfristigen Lösung?
Ihre Partei stellt sich klar für die Frauenquote auf. Wie vertreten sie diese Sichtweite?

Mit freundlichen Grüßen
R. K.,. P. B. N. H. u. H. S.

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Antwort von
SPD

Guten Tag Frau S.
Guten Tag Herr K., B. u. H.,

ich kann Ihre Argumente gut verstehen. Trotz vieler Fortschritte ist es aber offensichtlich noch so, dass es eine strukturelle Benachteiligung von Frauen im Wirtschafts- und Arbeitsleben sowie in der Gesellschaft gibt. Es ist schon viel erreicht, so dass nicht mehr alle Frauen diese verspüren, aber sie ist noch da. Sobald hier wirkliche Chancengleichheit besteht, sind auch Maßnahmen, wie eine Quote nicht mehr notwendig. Das ist aber noch nicht so. Durch eine Quote - siehe zum Beispiel bei Listenaufstellungen oder Gremienbesetzungen - werden Frauen nicht bevorzugt, es werden im Regelfall bestehende Nachteile ausgeglichen. Und sie wirkt. Betrachten Sie zum Beispiel mal sich und ihr Umfeld nur am Beispiel der Kindererziehung. Es ist heute immer noch nicht selbstverständlich, dass in einer Familie zu gleichen Teilen auch die Männer zu Hause bleiben und sich um die Kinder kümmern. Alleine eine solche vermehrte Abwesenheit verändert Karrierechancen.

Vielleicht blicken wir da in einigen Jahren gemeinsam anders drauf. Aber heute halte ich die Quote noch für ein richtiges Instrument.

Viele Grüße

Clemens Hoch

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