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Christiane Blömeke
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Peter K. •

Frage an Christiane Blömeke von Peter K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Blömeke,

Ihrer voraus gegangenen Antwort entnehme ich, dass Sie ein "absolutes Rauchverbot" fordern. Zum besseren Verständnis (und da möchte ich ein deutliches Wort von Ihnen hören): Soll das bedeuten, dass es sich nicht nur auf Restaurants und öffentliche Gebäude beziehen soll? Soll mir in meiner Wohnung auch noch das Rauchen verboten werden?
Wie stehen Sie zur Legalisierung von Cannabis, welches ja auch geraucht wird und das eine Weile von Ihrer Partei als legalisierungswürdig eingeschätzt wurde? Wenn dieses Legalisierungsbegehr immer noch der Fall sein sollte, wo kann das denn geraucht werden bei einem Rauchverbot? Gehören den von den Grünen geplanten 1 Million Arbeitplätzen in der kommenden Bundeslegislaturperiode auch die vielen Inspektoren an, die das Rauch- oder Nicht-Rauch-Verhalten in der Hansestadt und bundesweit kontrollieren müssten?
Zusammenfassend: Finden Sie es richtig, dass Raucher in die Illegalität gedrängt werden sollen?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Krause,

haben Sie vielen Dank für Ihre kritischen Anmerkungen zum Thema Rauchverbot und der Legalisierung von Cannabis. Ich will auf beide Anmerkungen gerne eingehen. Ja, ich bin für ein absolutes Rauchverbot in öffentlichen Räumen, also insbesondere in Restaurants, Gaststätten, Tanzlokalen etc. Der private Raum- also auch Ihr Wohnzimmer- bleibt selbstverständlich davon ausgeschlossen, aber ich nehme an, dass Ihre Anmerkung auch eher ein bisschen ironisch war, denn natürlich ist dem mündigen Bürger nicht vorzuschreiben, was er in seinen vier Wänden macht oder nicht macht (so lange er sich im gesetzlichen Rahmen bewegt).

Was die Legalisierung von Cannabis angeht, da hat die GAL Fraktion folgende Position: In Hamburg wollen wir eine partielle Legalisierung und/oder staatlich kontrollierte Drogenabgabe unvoreingenommen prüfen. Bundesweit sind die Grünen für eine Abgabe in lizenzierten Fachgeschäften. Gerade die letztere Maßnahme unterstütze ich auch, da ich es für wichtig halte, dass eine Abgabe - wenn überhaupt- kontrolliert und mit der nötigen Aufklärung erfolgt. Möglicherweise würde durch eine derartige Maßnahme das Dealen auf der Straße eingeschränkt werden.

Ich sehe übrigens einen deutlichen Unterschied zwischen der Einnahme von Drogen und dem Rauchen. Während beim Rauchen die Mitmenschen durch das passive Mitrauchen gesundheitlich geschädigt werden, bleiben die negativen Auswirkungen für die Gesundheit bei der Einnahme von Alkohol oder Drogen in der Regel bei demjenigen, der diese Stoffe zu sich genommen hat. Ich empfinde es zur Zeit als sehr angenehm in den Restaurants oder anderen öffentlichen Betrieben nicht mehr dem Raucherqualm ausgesetzt zu sein und hoffe darauf, dass wir unseren Koalitionspartner CDU von der Position eines absoluten Rauchverbotes überzeugen können.

Und abschließend: Natürlich macht es Sinn Verbote auf ihre Einhaltung zu kontrollieren. Das ist in vielen Bereichen unseres Lebens üblich. Allerdings gibt es in der Regel eher stichprobenartige bzw. anlassbezogene Kontrollen.

Freundliche Grüße

Christiane Blömeke