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Christian Schmidt
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Frage von Jürgen J. •

Frage an Christian Schmidt von Jürgen J. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Schmidt.

Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass immer mehr Kollegen aus den Technologiebereich und / oder dem Managment ins Ausland abwandern, so wie ich es auch mit 53 Jahren sehr stark überlege. Wir hören immer wieder, dass der Standort BRD "ausgedünnt" in die Zukunft schreitet, da keine Fachleute vorhanden sind. Die Ausbildung ist in der BRD weltweit eines der Besten.

Meine Frage stellt sich mir ganz konkret. Warum gibt es keine Perspektiven mehr in der BRD ? Warum ersticken wir in Vorschriften bei Neugründungen von Firmen ? Warum ist die Politik so "bürgerfern" geworden ? Und, dass ist die Hauptfrage, sind die Politiker überhaupt noch mit der Basis vertraut ?

Ich kenne aufgrund meiner Position einige Politiker, deren Verhältnis zum Bürger sehr weit weg ist. Das ist nicht vertrauensfördernd und eine Basis auf der man stabile Verhältnisse aufbauen kann.

Mehrere meiner Kollegen hatten versucht sich selbstständig zu machen und siehe da, alle wollten mitreden und alle wollten mitbestimmen, so dass letztendlich derzeit 50 Arbeitsplätze nun im Ausland geschaffen wurden, weil hier in der BRD nur "geschwaffelt" wurde. Ist dass der Zukunftsstandort Deutschland ?

Orientiert sich die Politik noch Bürgernah und zukunftsweisend ?
30 Jahre Erfahrung sagen mir, dass die letzten 10 Jahre nur noch mit Hemmnissen versehen sind. Und warum macht die Politik da nichts gegen ?

Ich für meinen Teil werde meine Steuern schnellst möglich in einem anderen europäischen Land zahlen.

Mit freundlichem Gruss

Jürgen Jarr

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Jarr,

vielen Dank für Ihre Email vom 8. Juni. Ich bin der festen Überzeugung, dass es sich durchaus in Deutschland zu leben lohnt! Das überraschend stabile Wirtschaftswachstum als auch die gestiegenen Beschäftigungszahlen sind ein Beweis für die gegenwärtig positive Entwicklung in Deutschland.

Der Mangel an Fachleuten bleibt jedoch ein großes Problem in Deutschland. Als Forschungsstandort besteht in Deutschland eine enorme Nachfrage an qualifizierten Maschinenbauern, Chemikern, Technikern usw. Das hier nur ein schmales Gegenangebot von z.B. Universitätsabsolventen gegenübersteht hat weniger mit der Qualität der Lehre, als mit der Quantität der Absolventen zu tun. Gerade erst hat die Bundeskanzlerin eine Bildungsinitiative der Bundesregierung ausgerufen. Schon in der Schule müssen Kinder und Jugendlichen für technische Gebiete begeistert werden, um die Zahl der Studienabsolventen zu erhöhen und so das Wirtschaftswachstum langfristig zu sichern. Es ist wichtig, auch für zukünftige Generationen Perspektiven in Deutschland zu entwickeln. Deshalb ist die Bildungspolitik, wie die Kanzlerin verkündet hat, ein wesentlicher Bestandteil der Politik der nächsten zehn Jahre.

Gerne nehme ich auch zu Ihren Äußerungen hinsichtlich bürokratischer Hürden bei Existenzgründungen Stellung. Personen, die sich in Deutschland selbständig machen möchten und ein Unternehmen gründen möchten, stehen eine Reihe von bewährten Förderprogrammen des Bundes zur Verfügung. Es gibt Beratungsstellen und sog. „Gründercoachings“, die den Gründern auf dem Weg in die Selbständigkeit zur Seite stehen. Auf der Internetseite www.existenzgruender.de – ein Service des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie - wird detailliert Auskunft über den Weg der Gründung gegeben und Hilfestellungen geleistet – insbesondere für die ersten Jahre. Es liegt uns besonders am Herzen, dass neue Unternehmen in Deutschland gegründet werden. Nur so entstehen neue Arbeitsplätze und kann Entwicklung stattfinden.

Ich bedauere, dass sich Ihre Kollegen für den Weggang ins Ausland entschieden haben. Uns liegt viel daran, den Bürgern weiterhin Perspektiven zu bieten. Gerade als Technologiestandort entwickelt sich die deutsche Wirtschaft und Forschung immer weiter. Ich würde mich freuen, wenn Sie Ihr Vertrauen in Deutschland wieder gewinnen könnten - es lohnt sich!

Um Ihre Bedenken kennenzulernen, aber auch um auf sie zu reagieren, biete ich Ihnen ein ca. halbstündiges Gespräch in meiner Geschäftsstelle in Neustadt/ Aisch an. Falls Sie Interesse daran haben, bitte ich, sich zur Vereinbarung eines Termins mit meiner Mitarbeiterin in Neustadt a. d. Aisch in Verbindung zu setzen.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Schmidt, MdB
Parlamentarischer Staatsekretär