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Christian Schmidt
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Frage von Florian B. •

Frage an Christian Schmidt von Florian B. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Schmidt,

Kurz zu mir:

Ich bin fast 18 und bereite mich deshalb auf meine erste Bundestagswahl vor. Ich mache gerade eine Ausbildung als Bankkaufmann und nutze daher auch das von meinem Ausbildungsunternehmen angebotene E-Learning (Lernunterstützung auf Internetbasis).

Sicherlich erkennen Sie schon hier mein Problem. Ich lebe im ländlichen Raum und habe daher massive Probleme mit der Internetbreitbandverbindung. In unserem Tarif (!!!niedrigste zurzeit angebotene Verbindungsgeschwindigkeit!!!!) von 1000 kbit/s kommen wir im besten Fall (Wochenende, nach 22:00 Uhr) DSL-Geschwindigkeit von 700 kbit/s. Mir ist bewusst dass ich besonders in meiner ländlichen Umgebung gewisse Abschläge hinnehmen muss. Aber wie kann es sein, dass in größeren Städten und Ballungszentren immer höhere Geschwindigkeiten erzielt werden (gut 20000 kbit/s). Das ist gut und gerne 28x mehr als ich Zuhause empfange. Jetzt ist das Problem in Bayern ja nicht unbekannt. Doch wo sind die angepriesenen Fördermittel?
Ist für meine Region auch mal "ein Tropfen auf dem heißen Stein" übrig. Oder bin ich nur nicht genug informiert und es sind bereits Arbeiten im Gange die mein Internet nur vorübergehend so verlangsamen :).

Vielen Dank für Ihr offenes Ohr.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Bodendörfer,

vielen Dank für Ihre Zuschrift. Ich habe Verständnis für Ihr Problem und trage gerne dazu bei, es zu lösen.
Leider ist in Ickelheim gegenwärtig DSL nur in der Geschwindigkeit 384 kbit/s verfügbar. Die Übertragungsgeschwindigkeit ist also relativ gering. Dies ist wohl - nach Auskunft der Telekom - ein physikalisches Problem, da die Entfernung bis zum nächsten Netzknoten (5-6 km) relativ weit ist und die Leitungen „nicht mehr hergibt“.

Aufgrund dieser unbefriedigenden Situation käme in Frage, den Einbau eines Verstärkers in Betracht zu ziehen. Dies wäre mit einem nicht unerheblichen finanziellen Aufwand verbunden und muss von der Stadt mitgetragen werden. Soweit ich weiß, gibt es diesbezüglich noch keine Befassung. Zweiter Bürgermeister Hummel hat mir gelegentlich eines Gesprächs mitgeteilt, dass er dies zur Sprache bringen wolle.

Um den ländlichen Raum lebenswert zu erhalten, benötigen vor allem strukturschwache ländliche Gebiete weiterhin eine aktive Förderung bei der Entwicklung ihrer Infrastruktur.

Vor diesem Hintergrund hat zudem die Bundesregierung die Breitbandstrategie erarbeitet. Damit verfolgen wir das Ziel, dem Markt zusätzliche Impulse dafür zu geben, damit alle Haushalte und Unternehmen so rasch wie möglich mit leistungsfähigen Breitbandanschlüssen versorgt werden. Bis spätestens Ende 2010 sollen die heutigen Lücken in der Breitbandversorgung geschlossen und flächendeckend leistungsfähige Breitbandanschlüsse verfügbar sein.

Bis 2014 sollen bereits für 75 Prozent aller Haushalte Anschlüsse mit Übertragungsraten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung stehen. Die Breitbandstrategie enthält vier Maßnahmenbündel, die dazu beitragen, ein besseres Investitionsumfeld zu schaffen. Die Bundesregierung wird im Rahmen ihrer Strategie die Nutzung von Synergien beim Infrastrukturausbau vorantreiben, eine unterstützende Frequenzpolitik gewährleisten, sich für eine wachstums- und innovationsorientierte Regulierung einsetzen und im erforderlichen Umfang finanzielle Fördermaßnahmen auf den Weg bringen. Zudem hat der Freistaat Bayern eine Breitbandinitiative geschaffen, mit der dem Mangel abgeholfen werden soll ( http://www.breitband-bayern.de ).

Durch die Maßnahmen versetzt die CDU/CSU- geführte Bundesregierung alle Beteiligten in die Lage, möglichst eigenverantwortlich den Ausbau der Netze voranzutreiben. Dort, wo der Markt selbst keine Lösungen hergibt, greifen gezielt die finanziellen Fördermaßnahmen aus dem Konjunkturpaket II sowie die Mittel aus den Gemeinschaftsaufgaben Verbesserung der Agrarstruktur und Küstenschutz und Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur einschließlich der bestehenden Förderprogramme der Länder.
Ich hoffe, dass dies auch für Ickelheim wirkt.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Schmidt MdB
Parlamentarischer Staatssekretär