Wie steht ihre Bundestagsfraktion zum Vorstoß Linnemanns, Lehrkräfte nicht mehr zu verbeamten?

Sehr geehrter Herr M.,
Carsten Schneider hat gegenwärtig kein gewähltes Amt in der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag inne und kann daher auch nicht für die Fraktion sprechen. Als langjähriger Haushaltspolitiker ist er jedoch mit den Schwierigkeiten vertraut, die die Verteilung knapper staatlicher Ressourcen mit sich bringt.
Die Länder setzen im Wettbewerb um neue Lehrkräfte auch auf die Attraktivität des Beamtenverhältnisses. Nach Angaben des Thüringer Bildungsministeriums sind inzwischen zwei von drei Lehrerinnen und Lehrern im Freistaat verbeamtet. Gleichzeitig darf die wachsende Belastung der öffentlichen Haushalte durch die Beamtenpensionen nicht außer Acht gelassen werden.
Das Thüringer Finanzministerium sieht sich durch stark steigende Versorgungsausgaben vor große Herausforderungen gestellt. Bereits 2024 lagen die Pensionszahlungen bei rund 450 Millionen Euro. Nach Prognosen werden sie bis Ende der 2030er Jahre auf etwa 1,2 Milliarden Euro steigen, erklärte Finanzministerin Katja Wolf erst vor wenigen Wochen in einem dpa-Interview. Wörtlich sagte sie: „Thüringen steht vor finanziell schweren Jahren infolge von explodierenden Pensionszahlungen für Beamte und Einnahmeverlusten wegen der schrumpfenden Bevölkerung. Das ist eine Last, die zu tragen ist, mit der wir umgehen müssen.“ Dies verdeutlicht den bestehenden Diskussionsbedarf.
Quellen:
https://bildung.thueringen.de/aktuell/feierliche-verbeamtung-von-222-thueringer-lehrkraeften
https://www.zeit.de/news/2025-07/13/wolf-sieht-harte-finanzjahre-jeden-stein-umdrehen