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Birgit Stöver
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Frage von Alina R. •

Frage an Birgit Stöver von Alina R. bezüglich Gesundheit

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/hamburg-schulen-schaffen-30-000-gesichtsvisiere-umsonst-an-a-2d99cd8a-c11c-40b1-858a-32130a907039

In Nordrhein-Westfalen gilt bereits seit Anfang August, dass nur im Ausnahmefall Gesichtsvisiere genutzt werden dürfen. Auch das bayerische Landesgesundheitsamt lässt keinen Zweifel offen: "Visier-Schutzmasken sind nicht zur Verhinderung der Virenausbreitung geeignet und erfüllen nicht die Anforderungen des Infektionsschutzes."

Noch Anfang August warb das Gesundheitsamt für die Visiere. Nun änderte die Hamburger Behörde ihre Corona-Schutzregeln und erklärte die Visiere als nicht ausreichend.

Sollte dies Konsequenzen haben und wenn ja welche?

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau R.,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 12.Oktober.

Tatsächlich wurde die „Verordnung zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 in der Freien und Hansestadt Hamburg“ erneut angepasst. Die Änderungen gelten seit Montag, 12. Oktober. Demnach sind Gesichtsvisiere, dort wo eine Maskenpflicht verbindlich ist, nicht mehr erlaubt.

„Gesichtsvisiere sind keine Mund-Nasen-Bedeckung im Sinne der Verordnung. Wo eine Maskenpflicht verbindlich ist, sind Visiere nicht mehr erlaubt. Sie sind nur noch ausnahmsweise zulässig, wenn besondere Gründe vorliegen (zum Beispiel für Menschen mit Behinderungen). Siehe hierzu § 8 der Rechtsverordnung.“ (www.hamburg.de/corona-maske/)

Grundsätzlich halte ich diese Regelung angesichts der steigenden Infektionszahlen für richtig. Es ist allerdings sehr ärgerlich, dass die Anpassung der Verordnung erst jetzt erfolgt. Tatsächlich hat das Robert-Koch-Institut bereits vor Wochen darauf hingewiesen, dass Gesichtsvisiere keine Alternative zu Mund-Nasen-Bedeckungen darstellen. „Die Verwendung von Visieren kann daher nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand nicht als Alternative zur MNB angesehen werden. Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass die Rückhaltewirkung von Visieren auf ausgestoßene respiratorische Flüssigkeitspartikel deutlich schlechter ist.“ (www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/FAQ_Liste_Infektionsschutz.html)

Die Entscheidung der Hamburger Gesundheitsbehörde, keine Visiere zu erlauben, hätte viel früher getroffen werden müssen. Inzwischen wurden Steuermittel für u.a. 30.000 Visiere für Schulen ausgegeben, die jetzt als ungeeignet eingestuft werden. Das ist in höchstem Maße ärgerlich und sollte Konsequenzen haben. Ich gehe davon aus, dass innerhalb der Behörden ermittelt wird, wie es dazu kommen konnte und warum man nicht früher reagiert hat. Die Reaktion des Schulsenators jedenfalls ist der Wichtigkeit und Ernsthaftigkeit des Themas unangemessen.

Mit freundlichen Grüßen

Birgit Stöver (MdHB)

 

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