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Berthold Rüth
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Frage von Nico S. •

Frage an Berthold Rüth von Nico S. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Rüth,

ich bin ein Abiturient, der dieses Jahr seine Prüfungen ablegt und leide unter der aktuellen Situation. Es fällt mir und ich denke auch sehr vielen sehr schwer sich zu konzentrieren um sich auf die Prüfungen vorzubereiten. Außerdem ist auch noch die Ansteckungsgefahr im Hinterkopf und dies dann an Familienmitglieder weiter zu tragen.
Das könnte ich mir nie verzeihen und ich möchte auch nichts riskieren um selbst Folgeschäden davon zu tragen. Denken Sie an uns und die Risiken.
Wie stehen sie dazu, die Prüfungen alle abzusagen und setzen Sie sich dafür ein?

Mit freundlichen Grüßen
Nico

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Schwind,

für Ihre Frage danke ich Ihnen herzlich.

Das bayerische Kultusministerium hat im engen Austausch mit den Vertretern der gymnasialen Schulfamilie - Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Schulleitungen - ein Konzept entwickelt mit dem Ziel, in diesem Jahr unter Einhaltung des bisherigen Zeitplans eine faire Abiturprüfung durchzuführen und so den Abiturientinnen und Abiturienten die rechtzeitige Anmeldung zum Studium zu ermöglichen.
Um angesichts der besonderen Situation eine faire Ausgangslage zu ermöglichen, werden in Abstimmung mit der gesamten Schulfamilie keine weiteren Klausuren mehr geschrieben. Die Noten für das zweite Kurshalbjahr der 12. Klasse werden entweder aus bereits in diesem Halbjahr erbrachten Leistungen und/oder aus einer Hochrechnung der Note aus den Ergebnissen der übrigen Halbjahre aus der 11. und 12. Klasse erfolgen, wobei die aus Schülersicht jeweils günstigere Berechnungsvariante herangezogen wird („Günstigerregelung“). Die Zeit ausschließlich mit der Vorbereitung auf die Prüfungen zu nutzen, ermöglicht es allen Abiturientinnen und Abiturienten, sich zielgerichtet und in Kleingruppen auf das Abitur vorzubereiten.

Joshua Grasmüller, der Landesschülersprecher für die bayerischen Gymnasien im Landesschülerrat, hat das ausdrücklich begrüßt: „Durch die nun getroffenen Regelungen haben wir eine situationsgerechte Kompromisslösung geschaffen, die uns Schülerinnen und Schülern ein faires Abitur auch in diesem Jahr ermöglicht. Gerade die Günstigerregelungen schaffen einen angemessenen Nachteilsausgleich, welcher auch die bereits erbrachten Leistungen in keiner Weise außer Acht lässt. Den konstruktiven Dialog schätzen wir als Schülerinnen und Schülervertreter hier besonders.“
Gleichzeitig hat das Kultusministerium die Gymnasium darauf hingewiesen, dass es im Hinblick auf den erforderlichen Infektionsschutz zwingend notwendig ist, alle vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen zu beachten. Dazu gehören unter anderem das Abstandsgebot (mindestens 1,5 m) und eine Höchstgrenze von 15 Schülern je Unterrichtsgruppe. Es wird daher vielfach nötig sein, Kurse aufzuteilen. Darüber hinaus sollen die Schulen, je nach Situation vor Ort, geeignete Maßnahmen treffen, um vor Unterrichtsbeginn und nach Unterrichtsende, bei Pausen oder beim Stundenwechsel die Zahl der Begegnungen und Kontakte verschiedene Personen möglichst gering zu halten. Darüber hinaus sollen je nach örtlicher Gegebenheit zusätzliche Vorkehrungen getroffen werden, um die Einhaltung des Abstandsgebots auch bei Freistunden sicherzustellen.
Die Abiturprüfungen sollen am Mittwoch, 20. Mai 2020, beginnen. Dadurch wird eine ausreichende Vorbereitungszeit für alle Schülerinnen und Schüler sichergestellt. Gleichzeitig bleibt genügend Zeit für die mündlichen Zusatzprüfungen sowie auch für eventuell notwendig werdende Nachtermine. Damit wird für alle Beteiligten größtmögliche Planungssicherheit geschaffen.
Abschließend möchte ich darauf hinweisen, sehr geehrter Herr Schwind, dass Bayern dank seines Konzepts und der dabei getroffenen Maßnahmen besser durch die Corona-Krise gekommen ist als viele andere Länder. Priorität hatte und hat dabei immer der Schutz der Gesundheit der Menschen in Bayern. Wir haben Bayern so vor dem Schlimmsten bewahrt.

Aktuell liegen wir bei den wesentlichen Kennzahlen zum Teil sogar unter dem Bundesdurchschnitt, obwohl Bayern aufgrund seiner Nähe zu Österreich ganz besonders betroffen war.

Die Bayerische Staatsregierung überprüft ihr Konzept jeden Tag und passt es an, wo notwendig. Aufgrund dieser permanenten Überprüfung wurde auch der Beschluss gefasst, das Abitur 2020 durchzuführen, damit niemand seinen Abschluss versäumt.
Ich hoffe, Ihnen mit diesen Informationen weitergeholfen zu haben und wünsche Ihnen für die Abiturprüfungen alles Gute!
Beste Grüße

Berthold Rüth, MdL