Wie wollen Sie bei einem Renteneintritt nach Arbeitsjahren berücksichtigen, dass ein unbezahltes, kostenintensives Studium wertvolles Humankapital schafft und Akademiker sonst benachteiligt werden?
Frau Präsidentin Bas, in der aktuellen Debatte über einen möglichen Renteneintritt nach geleisteten Arbeitsjahren statt nach Lebensalter erscheint mir ein zentraler Aspekt unterbelichtet: der gesellschaftliche und ökonomische Wert von Humankapital, das durch ein mehrjähriges, unbezahltes und zugleich kostenintensives Studium aufgebaut wird. Akademische Qualifikation erfordert nicht nur den Verzicht auf unmittelbares Erwerbseinkommen, sondern auch erhebliche private Investitionen in Ausbildung und Lebenshaltung. Gleichzeitig profitieren Staat und Wirtschaft langfristig von höherer Produktivität, Innovation und Steueraufkommen dieser Fachkräfte. Wie lässt sich ein solches Vorleistungsrisiko angemessen berücksichtigen, wenn man das Renteneintrittsalter stärker an Berufsjahren ausrichten möchte? Würde ein reines Arbeitsjahremodell nicht diejenigen benachteiligen, die in der Ausbildung besonders viel in ihre spätere Leistungsfähigkeit investieren?
Werden Studienjahr anerkannt?

