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Bärbel Bas
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Frage von Helmut Y. •

Warum sollen bei privaten PVBetreibern die ohnehin geringen Vergütungen entfallen, während die Stromindustrie sich gut bezahlen lässt? Partiell noch dazu Subventionen bekommt?

Wir haben ca 20.000.- € in eine Photovoltaikanlage mit Speicher investiert. Derzeit bekommen wir 0,08€ pro kWh, die wir ins Netz liefern. WIr bezahlen für Elekrizität aus dem Netz 0,28 €.

Trotz Anfrage bekommen wir keinen Smartmeter, nicht mal eine Antwort. In Österreich und Italien werden diese Geräte ungefragt eingebaut.

Sollen wir günstige Börsenpreise für Strom nicht nützen können? Weshalb wird bidirektioneles Laden nicht ermöglicht? Wenn nicht nur mein Akku im Keller sondern auch der Speicher meines Autos gespeicherten Strom zu guten Preisen ins Netz abgeben könnte, würde ich meine Speichermöglichkeiten sofort ausbauen. Aber wahrscheinlich fehlt es an der Steuermöglichkeit und am politischen Willen derartiges umzusetzen. es wäre eine Rechenexempel, den Einfluß auf die Netzstabilität zu prüfen.

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Sehr geehrter Herr v. K.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Zunächst ist wichtig festzuhalten: Die Einspeisevergütung entfällt nicht einfach. Für private Photovoltaik-Anlagen gibt es gesetzlich garantierte Zahlungen über 20 Jahre. Bei neuen Anlagen liegen die Vergütungssätze derzeit bei etwa 7 bis 12 Cent pro Kilowattstunde. Für neue Anlagen gilt zudem die Regel, dass bei negativen Börsenstrompreisen keine Vergütung gezahlt wird. Dies soll zur Netzstabilität beitragen.

Richtig ist: Große Energieerzeuger können am Markt teils höhere Erlöse erzielen. Der Unterschied liegt darin, dass große Anlagen verpflichtet sind, ihren Strom direkt zu vermarkten – mit allen Chancen, aber auch Risiken schwankender Börsenpreise. Private Betreiberinnen und Betreiber erhalten dagegen feste Vergütungen, die Sicherheit geben, auch wenn sie auf den ersten Blick weniger attraktiv erscheinen.

Langfristig wollen wir erreichen, dass möglichst viel des selbst erzeugten Solarstroms auch direkt im eigenen Haushalt genutzt wird. Dazu sind auch Smart Meter ein wichtiger Baustein. Ihr Rollout verlief in Deutschland bisher zu langsam, nimmt aber inzwischen Fahrt auf. Auch neue Technologien wie Vehicle-to-Home oder Vehicle-to-Grid – also die Nutzung von E-Auto-Batterien als Speicher – werden Schritt für Schritt marktreif und können künftig eine wichtige Rolle spielen. So entsteht ein modernes, nachhaltiges und sicheres Stromsystem, in dem private Solaranlagen einen festen Platz haben.

Für die Ausgestaltung der Einspeisevergütung ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zuständig. Bei weiteren Fragen zu diesem Thema empfehle ich Ihnen, sich direkt an das Ministerium zu wenden – etwa per E-Mail an buergerdialog@bmwe.bund.de.

Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass Sie selbstverständlich die Möglichkeit haben, auch auf direktem Weg mit dem Deutschen Bundestag, seinen Abgeordneten oder mir Kontakt aufzunehmen – zum Beispiel über https://www.bundestag.de.

Mit freundlichen Grüßen
Bärbel Bas

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