Guten Tag Frau Gärtner, in dem Wahlprogramm der Freien Wähler liest der interessierte Wähler den Begriff „Anstand“. Der findet sich bei keiner anderen Partei. Warum ist er Ihnen so wichtig?

Sehr geehrter Herr T.,

Anstand hat etwas mit Wertschätzung dem Anderen gegenüber zu tun. Respekt, Toleranz, Höflichkeit, Achtsamkeit und Offenheit im Umgang miteinander, in der Familie, der Gesellschaft und bei politischen Debatten. Zuhören und ausreden lassen, Korrektheit und Ehrlichkeit, d.h. Fehler eingestehen und der Mut für Fehler geradezustehen. Hierzu gehört auch Selbstreflexion und sich entschuldigen können. Feingefühl, Empathie und Herzensbildung, Ethik und Moral gehören dazu. Anstand geht in der heutigen Zeit immer mehr verloren, gerade die politischen Vertreter sollten ein Vorbild sein, in Wortwahl und im Umgang miteinander. Anstand gehört zur Sozialkompetenz und findet sich im Unterrichtsfach Sozialverhalten an den Grundschulen. Unsere Jugend wird die Gesellschaft von morgen sein. Die Förderung der sozialen und emotionalen Kompetenzen der Schüler gewinnt immer mehr an Bedeutung. Ein ganz wichtiger Baustein, um Kommunikationsfähigkeit und Kooperationsfähigkeit zu entwickeln, Diskriminierungen zu vermeiden, Konflikte zu lösen, gemeinsam Ideen zu entwickeln und Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen. Anstand, Aufrichtigkeit und Verlässlichkeit im öffentlichen Leben, in der Wirtschaft und in der Politik sind unverzichtbar.

Mit freundlichen Grüßen

Angelika Gaertner