Warum gibt es keine Förderprojekte zur Erhaltung alter kunsthandwerklicher Tätigkeiten; gerade dann wenn sie als bayerisches Kulturgut ausgewiesen sind?
Sehr geehrter Herr Hanna-Krahl als einer der wenigen letzten Holzkunsthandwerker habe ich nach meinem Studium eine umfangreiche Ausbildung erhalten, habe mich von alten Meistern ausbilden lassen (damit deren Wissen nich verloren geht), beschäftige mich mit Restaurationen und Erhaltung unseres bayerischen Kulturgutes und erforsche nebenher auch noch die Geschichte unseres Bundeslandes und gebe verlorenen geglaubten volkskundlichen Designs ein neues Leben. (www.holzmandl.de) Ich kann mir weder einen Laden leisten; noch bekommen wir Zugang zu Museumsarchiven oder können mit Museen kooperieren (auch wenn sie es gerne wollen,die bürokratischen Hürden sind unfassbar) Viele von uns Kunsthandwerkern geben auf ...ich finanziere derzeit alles privat. Ich bitte sie um Hilfe bei der Auflegung eines neuen Förderprojektes "Altes Bayern" zur Bewahrung unseres bayerischen Kulturgutes. Vielen Dank
Sehr geehrter Herr Dr. W.
Vielen Dank für Ihre Frage und Ihr wichtiges Engagement für die Bewahrung des bayerischen Kulturerbes.
Die Förderung alter Handwerks- und Kunsthandwerktechniken ist grundsätzlich möglich – etwa über Programme des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat (Regionalkultur) oder des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst. Projekte wie „Altes Handwerk neu gelernt“ zeigen, dass solche Vorhaben bereits erfolgreich unterstützt werden.
Ich verstehe jedoch, dass der Zugang zu Fördermitteln und insbesondere zu Museen und Archiven für Einzelakteur*innen oft schwierig ist, denn Förderanträge erfordern umfangreiche Projektbeschreibungen, Planungen und Finanzierungspläne, was für Einzelakteur*innen oftmals schlicht zu viel ist.
Kooperationen mit Fachhochschulen, Innungen oder Kulturbündnissen könnten helfen, bürokratische Hürden zu verringern. Wichtig ist in Förderanträgen der Hinweis auf die Weitergabe von Wissen und die Bewahrung des immateriellen Kulturerbes.
Ein möglicher weiterer Ansatz ist die Bewerbung beim Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat im Bereich Immaterielles Kulturerbe:
https://www.stmfh.bayern.de/heimat/ike/
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Hanna-Krahl, MdL
Gesundheit- und Pflegepolitischer Sprecher

