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Andreas C. Wankum
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Frage von Wilfried B. •

Frage an Andreas C. Wankum von Wilfried B. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrter Herr Wankum,

meine Fragen beziehen sich auf den Einfluß der Sprinkenhof AG,deren 1.Vorsitzender im Aufsichtsrat Ihr Parteikollege Herr Tantz ist,auf die Stadtentwicklung !.
Warum wird bei der Stadtentwicklung, durch den Verkauf letzter historischer Bausubstanz (Gängeviertel), so wenig Rücksicht genommen auf den Erhalt in den Verhandlungen der interessierten Investoren?Warum hat die städtische Sprinkenhof AG mehr historische Bausubstanz nach dem Krieg der Spitzhacker geopfert,als durch die Bomben des 2.Weltkrieges zerstört wurden?Warum müssen wir jetzt den Einheitsstil des Hamburger Architekten Teherani hinnehmen.Ich weiß sehr wohl,dass durch die Vernachlässigung der Bausubstanz seitens der Sprinkenhof AG die Häuser kaum noch zu retten sind und waren.Es gibt aber die Möglichkeit der neuen Rekonstruktion,so wie es uns die Polen zeigen,warum geht man nicht auf Investoren zu oder sucht sie,die bereit sind dieses auch umzusetzen.
Ich wäre Ihnen sehr verbunden,wenn Sie mir die Fragen beantworten könnten bzw. sie an die zuständigkeitshalber Abteilung weiterzuleiten.

Mit freundlichen Grüßen
Wilfried Bresk

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Bresk,

vielen Dank für Ihre Fragen, die ich Ihnen gerne beantworte.
1.) Herr Tants ist Vorsitzender der Sprinkenhof AG, nicht Aufsichtsratsvorsitzender; diese zu 100% städtische Gesellschaft verwaltet und besitzt lediglich Immobilien der Stadt. In dieser Funktion hat Herr Tants also keinen Einfluss auf die von Ihnen angesprochene Stadtentwicklungspolitik.
2.) Der konkrete Verkauf der Gängeviertel-Immobilien an Hanzevast ist auf Vorschlag der Verantwortlichen des Bezirksamtes Hamburg-Mitte, in dem die Immobilien liegen, durch die zuständige Liegenschaft veranlasst. Die politische Verantwortung hat bis jetzt daher beim Bezirksamt Hamburg-Mitte gelegen.
3.) Ihre Frage, warum "mehr historische Bausubstanz nach dem Krieg der Spitzhacker geopfert, als durch die Bomben des 2. Weltkriegs zerstört wurden", sollten am besten an die zahlreichen SPD-Senate, die annähernd ein halbes Jahrhundert verantwortlich gewesen sind, gestellt werden.
Deren Politik hat dazu geführt, dass man Hamburg jahrzehntelang zur "Freien und Abrissstadt Hamburg" erklärte, womit bereits der alte Direktor der Kunsthalle, Alfred Lichtwark, die Stadtentwicklungspolitik der vormaligen Senate titulierte.
4.) Die Architektur des von mir persönlich geschätzten und zum Bekanntheitsgrad der Stadt nicht unmaßgeblich beitragenden Architekten Hadi Teherani möchte ich an dieser Stelle nicht kommentieren. Manche seiner Gebäude gefallen, manche nicht, was schon zeigt, dass es sich nicht um einen Einheitsstil handelt.
Nun aber zur Beantwortung Ihrer Frage: Nach meinem Kenntnisstand hat das Büro Bothe Richter Teherani (BRT) in dem letzten Jahrzehnt in Hamburg kaum öffentliche Aufträge erhalten, ja sogar so wenige, dass die Partner sich bereits beschwert haben, dass sie in ihrer Heimatstadt fast geschnitten würden und ohne die nationalen sowie internationalen Aufträge gar nicht existieren könnten.
Wenn Hamburger Privat-Investoren das Büro BRT entsprechend beauftragen, ggf. auch nach Wettbewerbsentscheidung, so liegt dieses ausschließlich in deren Ermessen. Ich hoffe, wir sind uns einig, dass der Einfluss des Staates nicht so weit reichen sollte, hier den Investoren vorzuschreiben, welche Planer sie zu beauftragen haben.
Abschließend lassen Sie mich noch eine Bemerkung zur Nutzung des Gängeviertels machen:
Was die Nutzung dieses Viertels anbelangt, möchte ich - losgelöst auch von der medialen Hysterie - darauf hinweisen, dass in der Realität, z.B. aufgrund des geringen Lichteinfalls, nur die wenigsten Flächen für Künstler geeignet sind. Diese Problematik wird in der aktuellen Debatte leider nicht beachtet und thematisiert.

Ich hoffe, Ihre Fragen hiermit umfassend beantwortet zu haben.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Andreas C. Wankum MdHB