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Anatole Braungart
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Frage von Robert S. •

Frage an Anatole Braungart von Robert S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Was müsste sich ihrer Meinung nach im Bildungswesen in Jena, insbesondere an der Universität verbessern?

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Antwort von
MLPD

Hallo Herr S.,

Zur Verbesserung des Bildungswesens sind unsere Positionen:
1. Was die Friedrich-Schiller-Universität betrifft, bin ich kein ausgesprochener Fachmann. Studenten haben mir häufiger erzählt, dass sie sichfür ihre Betreuung wünschen das der Schlüssel Professor/Studenten besser sein könnte. Was für alle Studenten in Jena (wie in vielen anderen Hochschulstädten) ein Thema ist, sind die hohen Mieten und die Wohnungsknappheit, was natürlich auf die Qualität der Bildung zurück wirkt, weil die Studenten mehr dazu verdienen müssen, um sich ein Zimmer leisten zu können. Über die Drittmittelforschung nehmen große Konzerne auf die Forschungsthemen Einfluss. Was auch dazu führt, das zum Teil die Grundlagenforschung vernachlässigt wird. Studenten haben oft den Wunsch, an den brennenden Themen unserer Zeit zu arbeiten, z.B. an Lösungen zu den dramatischen Problemen der Umweltzerstörung. Drittmittelforschung ist aber zweckgebunden auf die Verwertungsinteressen der Auftraggeber ausgerichtet.
2. Kritikwürdig finden wir die Methoden in vielen Studiengängen, wo für Prüfungen viel auswendig gelernt wird, um es danach wieder zu vergessen. "Bulemie"-Lernen: Reinfressen, auskotzen, vergessen - nennt man das sarkastisch. Effektive Forschung beruht darauf, dass komplexe Fragestellungen tiefgehend durchdacht und selbständig erforscht werden. Das praktische Experiment und die logische Methode müssen sich viel stärker durchdringen, entgegen der ausgeprägten Tendenz zur Trennung von Hand- und Kopfarbeit. Weltanschaulich muss dazu der Einfluss des Positivismus in der Wissenschaft überwunden werden.
3. Was die Schulen betrifft gibt es fast seit Jahrzehnten wichtige gewerkschaftlliche Forderungen wie :Mehr Lehrer, kleinere Klassen. Für die Lehrerausbildung wurde aber über Jahre zu wenig getan. Auch die Landesregierung ist hier nicht weiter gekommen. Die CDU plakatiert jetzt zum Unterrichtsausfall, hat das aber mit zu verantworten, war sie doch vorher in Thüringen 20 Jahre an der Regierung.
Unsere Forderungen im Landtagswahlprogramm für Thüringen sind:

* Für ein kostenloses, einheitliches und qualifiziertes Bildungssystem von der Krippe bis zur Hochschule
* Kampf der Knebelung von Wissenschaft, Forschung und Kultur durch die Profitinteressen der Monopole
* Für freie politische Betätigung an Schulen und Hochschulen auf antifaschistischer Grundlage
* 10 Prozent Ausbildungsquote in der Großindustrie

Da die Internationalistische Liste/MLPD kein Bündnis und keine Partei sind, die sagen: "Wir machen das für euch", sondern dafür eintritt, sich zusammen zu schließen, möchte ich Sie gerne einladen zu unserer Wählerinitiative am Sa, den 12.10.19 zum Thema "Für eine Alternative zum kapitalistischen Krisenchaos", 17:00 - 19:00 Uhr, Döner-Restaurant Mekan, Johannisstr. 12, Jena-Zentrum. Dort wird auch mein Mitkandidat Jonas Riese (Jena I) vor Ort sein, der 2 Jahre an der FSU studiert hat (jetzt eine Ausbildung begonnen hat) und sich damit konkreter auskennt, was die Situation an der FSU betrifft. Umgekehrt sind wir natürlich an ihrer Meinung und ihren Vorschlägen interessiert.

Mit herzlichen Grüßen
Anatole Braungart