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Alexandra Hiersemann
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Frage von Analena A. •

Liebe Frau Hiersemann, wann geht die Forschung für Long COVID / MECFS endlich weiter voran? Den Menschen muss geholfen werden, sonst werden sie vom Leben abgehängt!

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau A.,

zunächst darf ich mich für Ihre Anfrage und das damit verbundene Interesse und Vertrauen bedanken. Sie sprechen eine außerordentlich wichtige Thematik an, die ich sehr ernst nehme.

Aus diesem Grund freut es mich auch, dass die Auswirkungen für an Long Covid erkrankten Menschen auch auf Bundesebene erkannt und adressiert werden. Exemplarisch darf ich hier auf das von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geschaffene neue Informationsportal verweisen. Unter www.longcovid-info.de wird über den aktuellen Forschungsstand informiert und unter anderem zu Diagnostik und neuen Therapieansätzen Auskunft gegeben. Hier finden Betroffene und Angehörige, Arbeitnehmer:innen sowie Arbeitgeber:innen und alle Interessierten verlässliche Informationen rund um die Langzeitfolgen einer Ansteckung mit COVID-19. 

Zudem will das Gesundheitsministerium 100 Millionen Euro Fördermittel in die sogenannte Versorgungsforschung fließen lassen, wodurch passgenaue Versorgungskonzepte für Menschen mit Long Covid erstellt werden. Damit kann besser evaluiert werden, welche Behandlungstherapien sinnvoll sind.

Parallel fördert auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung Studien zur Erforschung von Spätsymptomen und gesundheitlichen Spätfolgen von Long Covid mit derzeit genehmigten 12,5 Millionen Euro. Selbstverständlich bin ich mir aber bewusst, dass diese Fördergelder auch höher ausfallen könnten. Dies kann daher meines Erachtens nur eine vorübergehende Momentaufnahme sein und perspektivisch erwarte ich hier weitere Fördergelder seitens des Bundesforschungsministeriums.

Auch wir, die SPD im Bayerischen Landtag, haben uns für die Unterstützung von Betroffenen stark gemacht. Nach Beschluss des Landtags im Februar letzten Jahres wurden Landesmittel des Freistaates zur Finanzierung der „Studie zur Wirkung des Medikaments BC007 bei der Bekämpfung von ME/CFS“ zugewiesen. Wie Sie sicherlich wissen, konnten bei uns am Uniklinikum Erlangen bereits erste Heilerfolge mit dem Medikament BC 007 zur Behandlung von Long Covid verzeichnet werden. Dies stellt einen kleinen Lichtblick für die Betroffenen dar, den es gilt entsprechend zu fördern.

Die SPD-Landtagsfraktion hatte im Übrigen bereits im vorletzten Jahr im Rahmen einer Schriftlichen Anfrage an die Staatsregierung auf den Therapiebedarf von Long Covid und den Ausbau der entsprechenden Kapazitäten hingewiesen (Drs. 18/17523). Darüber hinaus haben wir die Staatsregierung im März 2022 gefragt, welche Forschungsprojekte zu den Langzeitfolgen von Covid-Infektionen im Freistaat von der öffentlichen Hand gefördert werden (Drs. 18/21882). Die entsprechenden Initiativen finden Sie auf der Seite des Bayerischen Landtags, die ich Ihnen hier noch einmal verlinke:

https://www1.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP18/Drucksachen/Schriftliche%20Anfragen/18_0017523.pdf

https://www1.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP18/Drucksachen/Basisdrucksachen/0000013500/0000013799_041.pdf

Außerdem haben wir im Gesundheitsausschuss des Bayerischen Landtags beschlossen, dass die Staatsregierung einen Bericht zur Versorgung von Long Covid Patient:innen erstellt. Dieser gibt recht umfänglich den aktuellen Stand in Bayern wieder. Mittlerweile gibt es beispielsweise viele Ambulanzen, die Betroffenen helfen. Gerne können Sie sich diesbezüglich auch an mein Büro wenden.

Ich hoffen mit Ihnen, dass bald eine effektive Behandlung gegen die vielfältigen Beschwerden möglich ist. In diesem Sinne darf Ihnen versichern, dass wir uns auch weiterhin für die Verbesserung der medizinischen Versorgung von Long Covid Betroffenen einsetzen. Aus diesem Grund habe ich auch bereits in der Vergangenheit ähnliche Schreiben (sowie auch Ihre Anfrage) an unsere gesundheitspolitische Sprecherin Ruth Waldmann, MdL, sowie die entsprechenden Referenten weitergeleitet.

In der Hoffnung, dass diese Informationen hilfreich sind, wünsche ich Ihnen alles Gute!

Mit freundlichen Grüßen

Alexandra Hiersemann, MdL