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Alexander Dobrindt
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Frage von Christoph Rostig, LL.M. (. •

Frage an Alexander Dobrindt von Christoph Rostig, LL.M. (. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Dobrindt,

Im Hinblick auf die Plagiatsvorwürfe bezüglich der Promotion Karl Theodor zu Guttenbergs werden Sie, unter anderem in der Süddeutschen Zeitung vom 16.02., mit folgenden Worten zitiert: „Deutschland hat eine geistvollere Opposition verdient als SPD und Grüne, die sich mit dem Abzählen von Fußnoten und Anführungszeichen in juristischen Dissertationen abmühen“.

Obschon ich mir der politischen Rolle eines CSU-Generalsekretärs und der dahingehend erwartbaren Zuspitzung politischer Rhetorik durchaus bewusst bin, so finde ich Ihre oben genannte Aussage dennoch nachgerade beschämend und unanständig.

Niemand wird heutzutage die kaum zu überschätzende Bedeutung von Bildung und Wissenschaft für den Wirtschaftsstandort Deutschland in Abrede stellen wollen. Für einen allseits gewinnbringenden Wissenschaftsbetrieb jedoch bedarf es der Setzung und vor allem auch der Durchsetzung der Einhaltung von Standards akademischer Integrität. Die Verwendung der Werke anderer Wissenschaftler unter Nichtangabe der fremden geistigen Urheberschaft aber stellt eine gröbliche Verletzung dieser Standards dar. Nach Durchsicht der Dissertation zu Guttenbergs verbleiben mir jedoch gewichtige Zweifel, ob diese den Anforderungen an wissenschaftliche Integrität noch genügt.

Ihre verbale Herabwürdigung der berechtigten Forderung nach Wahrung dieser Standards zur erbsenzählenden Petitesse hingegen verspottet all jene, die sich dem aufrichtigen wissenschaftlichen Arbeiten verpflichtet fühlen.

Sie mögen es mir daher erklären, auf welchem Wege, wenn nicht durch skrupulöse Arbeit am Text die Einhaltung von Standards akademischer Integrität sonst gewährleistet werden soll. Zudem möchte ich Sie fragen, inwieweit Ihre Aussage dem Anspruch des CSU-Grundsatzprogramms gerecht wird, wonach ethische Kompetenz und Verantwortungsbewusstsein der geistigen Elite ebenso wichtig wie ihre fachliche Eignung seien (S. 92).

Mit freundlichen Grüßen,

Christoph Rostig, LL.M. (Exon)

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Sehr geehrter Herr Rostig,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht vom 17. Februar 2011.

In der Zwischenzeit müsste sich Ihr Anliegen mit dem Rücktritt Karl-Theodor zu Guttenbergs als Bundesverteidigungsminister soweit erübrigt haben.

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Dobrindt MdB

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