
(...) Heute bin ich ganz persönlich für eine Variante, welche sogar über die Widerspruchslösung hinausgeht. Ginge es nach mir, würde ich das Prinzip der Solidarität, der Hilfe auf Gegenseitigkeit anwenden: Nur wer selbst bereit ist zu spenden hat seinerseits ein Anrecht auf ein Spenderorgan. (...)
(...) Dass Organspenden in Deutschland vergleichsweise selten sind, bereitet auch mir Sorge. Die Widerspruchslösung ist mir sehr sympathisch, ich würde es aber begrüßen, wenn vor der Veränderung des gesamten Systems die Probleme bei den Organspenden breit diskutiert und gelöst werden können - wie zum Beispiel die Abläufe in den Kliniken. Nach einer solchen Debatte in der Gesellschaft und im Bundestag würde mir eine Entscheidung zu dem Thema im Parlament als Gewissensfrage sehr einleuchten. (...)

(...) Über die sogenannte Widerspruchslösung wird in diesen Tagen fraktionsübergreifend diskutiert. Das begrüße ich. (...)

Ich bleibe der Ansicht, dass es den Deutschen zuzumuten gewesen wäre, sich entscheiden zu müssen - gerade wenn es um Menschenleben geht.

(...) 2017 erreichte die Zahl der Spender mit 797 Personen einen Tiefpunkt. Wo die Widerspruchslösung gilt, sind die Spenderzahlen fast überall höher. Auch wird sich durch die Widerspruchslösung an der Freiwilligkeit nichts ändern. (...)

(...) Der SPD-Gesundheitsexperte Dr. Karl Lauterbach fordert daher einen Systemwechsel und die Einführung der von Ihnen angesprochenen Widerspruchslösung. Nur so ist der Quantensprung möglich, den wir bei den Spenderzahlen brauchen. (...)