
(...) Was die Regelung der Organspende in Deutschland betrifft, so spreche ich mich für die derzeit geltende Gesetzeslage der Entscheidungslösung aus: Jede und jeder entscheidet selbst, ob sie/er Spender sein will. Ich bin davon überzeugt, dass Zwang an dieser Stelle fehl am Platze wäre. (...)

(...) Ich schließe mich da meinem Kollegen Christian Loose aus Nordrhein-Westfalen an, der Anfang diesen Jahres im dortigen Landtag ein Anreizmodell vorgeschlagen hat, nach dem jene, die selbst Organspender sind, bevorzugt Organe erhalten, wenn sie welche benötigen. Dies halte ich für besser als die Widerspruchslösung, die etliche Risiken in sich birgt. Grundlage des Staates und seiner Gesetzgebung sollte immer die Unversehrtheit des Menschen sein und damit steht die Widerspruchslösung im Widerspruch, denn dort muss der Bürger aktiv werden und ein Nachweis für ihn erbracht werden, um die Unversehrtheit zu erhalten. (...)

(...) Mit der vorgeschlagenen Lösung wird niemandem das Recht genommen, sich bewusst gegen eine Organspende zu entscheiden. Diese Möglichkeit muss natürlich weiterhin bestehen. (...)

(...) Wie bereits erwähnt gibt es zum Thema keine einfachen Antworten. Es ist wichtig, dass sich jeder Mensch mit der Frage nach der Bereitschaft zur Organspende auseinandersetzt und danach seine Entscheidung trifft. Diese Entscheidung betrifft die persönlichsten Bereiche eines jeden Menschen. (...)

(...) haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema „Widerspruchslösung/Organspende“, die ich nachfolgend gerne für Sie beantworte. (...)

(...) Ich persönlich halte, ebenso wie der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion Karl Lauterbach, die Widerspruchslösung - verbunden mit einer intensiven Aufklärung der Bevölkerung - für den richtigen Weg. Ich denke, dass mit der Widerspruchslösung die Zahl der Organspenden erheblich steigen wird und vielen Menschen geholfen werden kann. (...)