
(...) Da ich nicht der Staat bin, kann ich nur meine persönliche Meinung als MdB wiedergegeben. Ich halte nichts davon, Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz allzu nachsichtig zu ahnden oder pauschal als bloße Ordnungswidrigkeit einzustufen. Der Gesetzgeber würde damit falsche Signale setzen und das tatsächliche Risiko, beispielsweise für die psychische Entwicklung Minderjähriger, verharmlosen. (...)

Sehr geehrter Herr Mockau,
Sie haben meinem Kollegen Ulrich Kelber ein ähnliche Frage gestellt. Den Ausführungen von Herrn Kelber schließe ich mich an.
Mit freundlichen Grüßen
Josip Juratovic

Sehr geehrter Herr Mockau,
ich habe in diesem Forum mehrfach meine Haltung zu diesem Thema aufgeschrieben. Beim Surfen durch meine alten Antworten über die Stichwortsuchfunktion werden sie diese sicher nachlesen können.

(...) Ähnlich wie bereits meine SPD-Kolleginnen und -Kollegen beantworte ich Ihre Frage zur Entkriminalisierung von Cannabis(-Konsumenten) wie folgt: Eine Legalisierung von Cannabis ist aus Sicht der SPD kein geeignetes Mittel, auch wenn sich diese für viele Jugendliche vielleicht als einfache Lösung präsentiert. Sie würde eine Reihe von Folgemaßnahmen notwendig machen und sicherlich auch eine Steigerung beim lt;stronggt;Konsum von Cannabislt;/stronggt; nach sich ziehen. Nichtsdestotrotz erkennt die SPD in dieser Frage einen gesellschaftlichen Wandel im Umgang mit dieser Droge an. (...)

(...) Der Vergleich von Cannabis zu Alkohol, Nikotin oder ähnlichen gefährlichen Stoffen ist prinzipiell legitim, kann doch z.B. Alkohol weitaus größere Schäden anrichten. Aus der Legalität dieser Stoffe jedoch abzuleiten, eine ebenfalls gefährliche Droge zu legalisieren, halte ich für falsch. (...)

(...) Die SPD-Bundestagsfraktion will es bei einem Verbot des Drogenkonsums belassen und zu den Drogen zählt für mich auch Cannabis. Allerdings setzen wir uns gleichzeitig für eine Entkriminalisierung von Cannabis-Konsumenten ein, befürworten z.B. eine bundesweit einheitliche Regelung zur Festlegung der „geringen Menge“ für den Eigenkonsum (gemäß Urteil des Bundesverfassungsgericht), die straffrei sein soll. (...)