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Frage von Edmund B. •

Frage an Volker Groos von Edmund B.

Die übers Jahr benötigten Strommengen ließen sich im Prinzip allein mit Photovoltaik und Windenergie gewinnen. Doch scheint weder die Sonne ständig, noch bläst der Wind unablässig. Auf welche Weise wollen Sie die Versorgung mit Elektrizität für solche Zeiten sichern?

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Sehr geehrter Herr B.,

diese Frage lässt sich sehr einfach beantworten. In den Jahreszeiten, in denen die Sonne nicht genügend Leistung via Photovoltaik einspeist, wird ebenfalls eine erhöhte Wärmeleistung beim Heizen nachgefragt. Mittels Kraftwärmekopplung lässt sich das Problem lösen. Sind die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für diese Art Lösungen ideal, damit jeder einigermaßen wirtschaftlich ein Blockheizkraftwerk betreiben kann? Nein, aber diese Rahmenbedingungen lassen sich durch eine andere Politik ändern.

Mit ein wenig Phantasie und weniger Rücksichtnahme auf die fließenden Subventionen der Konzerne lassen sich sogar sozialverträgliche Rahmenbedingungen schaffen. Die Zukunft liegt in der dezentralen Stromversorgung und weniger in den großen Kraftwerksblöcken. Dabei wird es einen Technologiemix aus Wind-, Wasser-, Sonnenkraft und Kraftwärmekopplung mit Spitzenlastspeichern unterschiedlicher Ausprägungen geben. Gerade die mittelständischen und großen Unternehmen investieren schon jetzt in diesen Bereich um soweit wie möglich den Strom an ihren Standorten selbst zu erzeugen und zu verbrauchen. Es scheint also schon jetzt wirtschaftliche Umsetzungsmöglichkeiten zu geben, an denen sich Bremen bzw. die Immobilien Bremen ein Beispiel nehmen können.

Nun kommen wir zur sozialen Katastrophe der derzeitigen Rahmenbedingungen, jeder, der es sich leisten kann in die Eigenversorgung und in das Energiesparen zu investieren, trifft damit automatisch jeden, der es sich nicht leisten kann. Der EEG-Topf möchte gefüllt werden. Die letzten, die ihn füllen werden bei den ganzen Ausnahmen für energieintensiven Unternehmen, sind diejenigen, die es sich nicht leisten können. Sprich, die sozial schwachen werden mehr Geld für Strom aufbringen müssen. Das ist nicht hinnehmbar. Da darf sich der zukünftige Bremer Senat auf Bundesebene zumindest für eine zeitnahe Angleichung der Lebenshaltungskosten in den Hartz4 Sätzen einsetzen. Aber das war ja nicht die Frage.

Es gibt technisch gesehen also genügend eingeführte und erprobte Technologien, die die Fluktuationen bei der Wind- und Sonnenkraft kurzzeitig ausgleichen können. Für die längerfristige Speicherung wird derzeit unter anderem die Power-2-Gas Technologie zur Serienreife gebracht. Die setzt unter anderem auf die vorhandene Gasinfrastruktur auf, in dem sie überschüssigen Strom aus Wind- und Solaranlagen in "Erdgas" umwandelt um es im Gasnetz zu speichern und bei Bedarf mit Kraftwärmekopplung in Strom und Wärmeenergie umzuwandeln. Wie sie sehen, die Technik ist nicht das Problem, die findet immer Lösungsansätze. Allerdings findet die Politik immer Möglichkeiten diese Ansätze von den Schwächsten der Gesellschaft finanzieren zu lassen. Das können und wollen wir als Piraten nicht hinnehmen und stellen dieses politische Vorgehen in Frage. Nähere Auskünfte dazu erteilen Ihnen sicherlich die anderen Kandidaten der PIRATEN hier auf Abgeordnetenwatch.

Mit freundlichen Grüßen

Volker Groos