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Frage von Richard R. •

Frage an Ute Kumpf von Richard R. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Kumpf,
mein Sohn studiert in KA Informatik und bezahlt pro Semester € 615,00 Studiengebühren.
Zudem haben wir einen Studentenkredit bei der KfW gestellt, da ich meinen Sohn finanziell nicht unterstützen kann - Bafög ist leider auch nicht möglich, da ich über dem Satz liege.
Nun mußte ich in der Zeitung lesen, dass der Darlehenszinssatz der KfW auf 7% erhöht wurde. Dies ist wirtschaftlich nicht nachvollziehbar, da der Leitzins gesenkt wurde.
Frage: Müssen unsere Studenten und sozial Schwache die Zeche zahlen, die die KfW-Bänker durch Fehleinschätzungen und
Fehlüberweisungen verbrochen haben? Was sagt die KfW-Aufsicht zu dieser Zinserhöhung?

Danke.
MfG: R.R.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Rath,

vielen Dank für Ihre Anfrage zur Ausbildungsfinanzierung Ihres Sohnes durch einen Studienkredit der KfW-Bankengruppe. Der von Ihnen beschriebene Sachverhalt der Zinssatzsteigerung bei der KfW, trotz der Senkung des Leitzinses, scheint auf den ersten Blick widersprüchlich. Gerne möchte ich deswegen im Folgenden etwas mehr Licht ins Dunkel bringen und Ihnen kurz darlegen, wie es zu dieser Entwicklung kommen konnte.

Die KfW ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts und erfüllt daher bestimmte öffentliche Aufgaben. Im Falle des Studienkredites handelt es sich jedoch um ein privatwirtschaftliches Angebot der KfW, bei dem sie in direktem Wettbewerb mit anderen Banken steht. Die Basis der Berechnung des Zinssatzes beim Studienkredit ist der EURIBOR. An zwei Zeitpunkten eines Geschäftjahres aktualisiert die KfW ihren Zinssatz, beruhend auf der Entwicklung des EURIBOR der zurückliegenden sechs Monate. Hierin liegt die Erklärung dafür, dass der Leitzins zwar kürzlich gesenkt wurde, die KfW ihren nominalen Zinssatz aber, aufgrund der im letzten halben Jahr steigenden Entwicklung des EURIBOR, anhebt.

Aus Sicht des Bundesbildungsministeriums, aber noch stärker aus den Reihen der SPD-Bundestagsfraktion wurde dieser Schritt als falsches Signal an die Studierenden in Deutschland betrachtet. Deswegen haben wir interveniert und eine moderate Erhöhung von 6,29% auf 6,5 % der KfW durchgesetzt. Außerdem werden in Zukunft weitere Maßnahmen ergriffen, um den KfW-Studienkredit stärker an die Bedürfnisse der Studierenden anzupassen. Zusätzlich zu der bereits beschlossenen Zinsobergrenze von 9,2%, sollen auch die Rückzahlungsmodalitäten erleichtert werden und sich stärker an der beruflichen Situation nach dem Studium orientieren.

Unser Ziel in der Bildungspolitik besteht weiterhin darin, möglichst vielen jungen Menschen den Zugang zu einem Hochschulstudium zu ermöglichen. Finanzielle Hürden, hierbei insbesondere die auch von Ihnen erwähnten Studiengebühren, erschweren diesen Zugang eindeutig. Zudem benachteiligen sie erkennbar junge Menschen aus bildungsfernen Elternhäusern beim Übergang zum Studium. Dies ist für uns bildungspolitisch inakzeptabel.

Bildung ist der Faktor, der über Lebenschancen und Teilhabemöglichkeiten in unserer Gesellschaft maßgeblich entscheidet. Deshalb brauchen wir ein Bildungssystem, das niemanden zurücklässt und allen ermöglicht ihre Potenziale zu entfalten. Und deshalb habe ich, gemeinsam mit meiner Partei, das klare Ziel formuliert: Gebührenfreiheit von der Kita bis zum Studium.

Ich hoffe ich konnte Ihre Frage ausreichend beantworten und Ihrem Sohn wünsche ich ein erfolgreiches Studium in Karlsruhe, an der Universität, an der auch ich mein Studium absolvierte. .

Mit freundlichen Grüßen

Ute Kumpf

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SPD

Sehr geehrter Herr Rath,

vielen Dank für Ihre Anfrage zur Ausbildungsfinanzierung Ihres Sohnes durch einen Studienkredit der KfW-Bankengruppe. Der von Ihnen beschriebene Sachverhalt der Zinssatzsteigerung bei der KfW, trotz der Senkung des Leitzinses, scheint auf den ersten Blick widersprüchlich. Gerne möchte ich deswegen im Folgenden etwas mehr Licht ins Dunkel bringen und Ihnen kurz darlegen, wie es zu dieser Entwicklung kommen konnte.

Die KfW ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts und erfällt daher bestimmte öffentliche Aufgaben. Im Falle des Studienkredites handelt es sich jedoch um ein privatwirtschaftliches Angebot der KfW, bei dem sie in direktem Wettbewerb mit anderen Banken steht. Die Basis der Berechnung des Zinssatzes beim Studienkredit ist der EURIBOR. An zwei Zeitpunkten eines Geschäftjahres aktualisiert die KfW ihren Zinssatz, beruhend auf der Entwicklung des EURIBOR der zurückliegenden sechs Monate. Hierin liegt die Erklärung dafür, dass der Leitzins zwar kürzlich gesenkt wurde, die KfW ihren nominalen Zinssatz aber, aufgrund der im letzten halben Jahr steigenden Entwicklung des EURIBOR, anhebt.

Aus Sicht des Bundesbildungsministeriums, aber noch stärker aus den Reihen der SPD-Bundestagsfraktion wurde dieser Schritt als falsches Signal an die Studierenden in Deutschland betrachtet. Deswegen haben wir interveniert und eine moderate Erhöhung von 6,29% auf 6,5 % der KfW durchgesetzt. Außerdem werden in Zukunft weitere Maßnahmen ergriffen, um den KfW-Studienkredit stärker an die Bedürfnisse der Studierenden anzupassen. Zusätzlich zu der bereits beschlossenen Zinsobergrenze von 9,2%, sollen auch die Rückzahlungsmodalitäten erleichtert werden und sich stärker an der beruflichen Situation nach dem Studium orientieren.

Unser Ziel in der Bildungspolitik besteht weiterhin darin, möglichst vielen jungen Menschen den Zugang zu einem Hochschulstudium zu ermöglichen. Finanzielle Hürden, hierbei insbesondere die auch von Ihnen erwähnten Studiengebühren, erschweren diesen Zugang eindeutig. Zudem benachteiligen sie erkennbar junge Menschen aus bildungsfernen Elternhäusern beim Übergang zum Studium. Dies ist für uns bildungspolitisch inakzeptabel.

Bildung ist der Faktor, der ÜberLebenschancen und Teilhabemöglichkeiten in unserer Gesellschaft maßgeblich entscheidet. Deshalb brauchen wir ein Bildungssystem, das niemanden zurücklässt und allen ermöglicht ihre Potenziale zu entfalten. Und deshalb habe ich, gemeinsam mit meiner Partei, das klare Ziel formuliert: Gebührenfreiheit von der Kita bis zum Studium.

Ich hoffe ich konnte Ihre Frage ausreichend beantworten und Ihrem Sohn wünsche ich ein erfolgreiches Studium in Karlsruhe, an der Universität, an der auch ich mein Studium absolvierte. .

Mit freundlichen Grüssen
Ute Kumpf