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Ursula von der Leyen
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Frage von yvonne g. •

Frage an Ursula von der Leyen von yvonne g. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau von der Leyen,
ich hätte gern gewußt, wann die Umsetzung des Personalschlüssels in den Kitas erfolgt?Ich hab einen Artikel in der Zeitung gelesen, in welchem geschrieben wird der Schlüssel in den Kitas liege bei 1:13! Das steht nur auf dem Papier, in Wahrheit kommt auf eine Erzieherin 18/19 Kinder in der Gruppe! Diese Kinder spielen ,essen und schlafen alle in einem Zimmer ,vom Lärmpegel mal abgesehen,wo bleibt da die Qualität! Es wurde gestreikt ,aber es wird nichts verändert,im Gegenteil! Die Elternzeit ist vorbei,die Eltern benötigen einen Krippen-Kitaplatz,aber diese sind schon alle vergeben/belegt und somit werden die Gruppen noch voller gemacht,wie sie eh schon sind. Ich glaube kaum das dies im Sinne der Kinder/Erzieher ist.Für die Kinder solcher vollen Gruppen sind die Tage in der Kita nicht gerade erholend, sondern eher mehr stressig. Was wollen Sie tun um den Kindern/Erziehern auf schnellsten Weg gerecht zu werden und um die Qualität wieder zu gewährleisten?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Grundl,

die Qualität der Förderung in Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege hat für mich oberste Priorität. Erzieher-Kind-Relation bzw. Gruppengröße sind hierbei ebenso wichtige Faktoren wie die Qualifikation von Tagespflegepersonen und von Erzieherinnen und Erziehern in Tageseinrichtungen. Eine optimale Förderung muss auf die Bedürfnisse jedes Kindes abgestimmt sein. Kinder unter drei Jahren verlangen eine intensivere Betreuung als ältere Kinder. Nach den aktuellen Erhebungen im Bertelsmann-Ländermonitor 2009 variiert der Betreuungsschlüssel für unter Dreijährige in Deutschland sehr stark. Ich gebe Ihnen dabei Recht, dass in vielen Einrichtungen zu wenige Erzieherinnen und Erzieher für viele Kinder da sein müssen.

Es ist gut, dass wir schon während des Ausbaus auch die Qualität der Kindertageseinrichtungen in Deutschland in den Blick nehmen. In frühe Bildung zu investieren, heißt, in die Zukunft unserer Kinder zu investieren. Damit Eltern Gewissheit haben, dass die gewählte außerfamiliäre Betreuung gut für ihr Kind ist, ist es notwendig, Qualitätsstandards zur frühkindlichen Bildung zu entwickeln. Dies gilt insbesondere für die Sprachförderung, Erziehungspartnerschaften zwischen Betreuungspersonal und Eltern, aber auch für den Personalschlüssel, der dem Alter der Kinder und ihren Bedürfnissen angemessen sein muss.

Wenn wir jedes Kind in seinen unterschiedlichen Begabungen frühzeitig fördern und Nachteile schon am Anfang abbauen wollen, ist der Betreuungsschlüssel eine zentrale Größe. Dabei dürfen wir auch nichts schön rechnen. Denn Erzieherinnen haben auch Urlaub, sind auch mal krank. Mit dem Ausbau muss die Qualität in der Kinderbetreuung einhergehen. Das kostet Geld und ist nicht zum Nulltarif zu haben. Deshalb gibt der Bund den Ländern nicht nur 2,15 Mrd. Euro Finanzhilfen für Investitionen, sondern stellt auch 1,85 Mrd. Euro zur Finanzierung der Betriebskosten bereit. Das sind im Wesentlichen Personalkosten. Ab 2014 stellt der Bund dauerhaft jährlich weitere 770 Mio. Euro zur Abdeckung eines Teils der Betriebskosten zur Verfügung. Hierzu kommt noch ein ordentlicher Schub aus dem Konjunkturpaket II, der den Ländern und Kommunen zusätzliche finanzielle Spielräume verschafft.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Ursula von der Leyen