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Frage von Julius H. •

Frage an Ulrich Kelber von Julius H. bezüglich Frauen

Sehr geehrter Herr Kelber,
ich bedanke mich für meine beantwortete Frage vom 08.12.17. Ihre Antwort zu lesen war sehr interessant.
Nun drängt sich mir eine neue Frage auf: Würden Sie für eine verbindlichen Frauenquote in Unternehmensvorständen mit JA abstimmen, wie sie Frau Barley (SPD) durchsetzen möchte? Wenn ja, welchen empirischen Beweis gibt es, dass Frauen aufgrund von Sexismus/Ungerechtigkeiten in Vorständen unterrepräsentiert sind und nicht anhand persönlicher Entscheidungen und Neigungen?
Über eine empirisch begründete Antwort würde ich mich freuen.

Vielen Dank
J. H.

Quelle:
Forderung Barley Frauenquote:
http://www.spiegel.de/karriere/katarina-barley-fordert-frauenquote-fuer-vorstaende-a-1187086.html

Quelle:
Interview von Cathy Newman (Chanel4) mit Prof. Peterson (University of Toronto) über gender equality: https://www.youtube.com/watch?v=aMcjxSThD54

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr H.,

ja ich würde für eine verbindliche Frauenquote stimmen. Es gibt bis zum heutigen Tag eine ganze Reihe von strukturellen Hindernissen für Frauen, wenn sie bis in die Vorstände von großen (DAX-) Unternehmen gelangen wollen. Da gut die Hälfte aller Hochschulabsolventen weiblich ist, aber nur ein verschwindend geringer Anteil der Vorstände, darf man hier mit Fug und Recht von einem strukturellen Problem sprechen. Solange beispielsweise Kinder und Elternzeit als Karrierekiller angesehen werden (was natürlich auch für Männer gilt, wenn diese Elternzeit nehmen!) gibt es noch viel zu tun. Und solange sich die Kultur diesbezüglich in den Unternehmen nicht auf freiwilliger Basis ändert, muss die Politik regulierend eingreifen. Denn dass die Frauen aufgrund mangelnder Kompetenz, Leistungsbereitschaft oder Führungsqualitäten derart unterrepräsentiert sind, das denken Sie doch hoffentlich ebenso wenig wie ich?!

Mit freundlichem Gruß

Ulrich Kelber