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Turgut Yüksel
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Frage von Thomas S. •

Frage an Turgut Yüksel von Thomas S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Yüksel,

Herr Aksoy weist in seiner Frage, dass er uns seine Mitschüler/innen
darüber diskutiert haben, wie Kinder mit Migrationshintergrund besser in das Schulsystem einzugliedern und zu fördern wären. Er nennt Modernisierung der Schulen sowie zusätzliche Deutschkurse an Schulen als Möglichkeiten, um die oben benannte Zielsetzung zu erreichen.

http://www.abgeordnetenwatch.de/turgut_yueksel-1152-77813--f426082.html#q426082

Unter gleichem Link einsehbar antworten Sie Herr Yüksel:

"Gerade das Schulsystem ist darum zentral für den Bildungs- und Integrationserfolg. Darum muss der Vielfalt der Schülerschaft Rechnung getragen werden. Das heißt, es braucht zunächst einmal kleinere Klassen, damit die Lehrerin oder der Lehrer mehr Zeit für jede Schülerin oder Schüler zur Verfügung hat und diese besser individuell fördern kann.(...)

Zusätzliche Deutschkurse sind darum natürlich ein sehr gutes Instrument, um Kindern mit entsprechendem Förderbedarf zu unterstützen."

Ihre Antwort benennt wichtige Anforderungen, ich habe zweifle jedoch entschieden daran, dass die Politik sich diesen Anforderungen stellen wird, wenn diese zusätzliches Geld kosten werden.

1. Beispiel kleinere Klassen:

Frage 1:

Erforden solche kleineren Klassen nicht einen erhöhten Bedarf an Lehrkräften?

Frage 2:

Bedeutet dieser erhöhte Bedarf nicht höhere Kosten?

Beispiel 2: Zusätzliche Deutschkurse

Der Begriff "zusätzlich" lässt auch hier zusätzliche Ausgaben vermuten.

Frage 3:

Hätten Sie eine etwaige Vorstellung Herr Yüksel, wie hoch solche Mehrausgaben für kleine Klassen und zusätzliche Deutschkurse wären?

Frage 4:

Wären Sie Herr Yüksel bereit für zur Deckung dieser Mehrkosten die Bildungsausgaben dementsprechend zu erhöhen?

Frage 5:

Was machen Sie Herr Yüksel und die SPD konkret,
um die oben benannten Verbesserungen politisch auf den Weg zu bringen)

Mit freundlichen Grüßen, Thomas Schüller

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Schüller,

haben Sie vielen Dank für Ihre Fragen, die ich nachfolgend gerne beantworte.

Zu Frage 1: Ja.

Zu Frage 2: Ja.

Zu Frage 3: Leider verfüge ich über keine verwaltungstechnischen Möglichkeiten, um Ihnen etwaige Mehrausgaben zu beziffern. Als Politiker - dazu noch in der Opposition - haben wir die Aufgabe, demokratisch legitimierte Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen zur Gestaltung der Zukunft unseres Landes herbeizuführen. Die Verwaltung dient der Politik und muss Wege zur Umsetzung dieser Entscheidungen suchen und finden. In unserem Land ist alles bezahlbar, sofern man die entsprechenden Prioritäten setzt.

Zu Frage 4: Selbstverständlich wäre ich bereit, Bildungsinvestitionen zu tätigen, um unseren Kindern einen bestmöglichen Start in das Leben zu ermöglichen. Eine individuelle Förderung der jeweiligen Stärken gehört dazu ebenso wie die unbedingte Notwendigkeit, Deutsch zu beherrschen.

Zu Frage 5: Als Oppositionspolitiker kann ich Anregungen geben in der Ausschussarbeit oder im Plenum. Ich bin Mitglied im Kulturpolitischen Ausschuss und damit tagtäglich mit der einschlägigen Materie befasst. Im außerparlamentarischen Bereich kann ich Veranstaltungen organisieren und Gespräche führen, um mir wiederum Anregungen zu holen.

Gleichwohl bin ich der Meinung, dass es für die Realisierung dieser und anderer Maßnahmen, die der guten und umfassenden Bildung der Schülerinnen und Schüler dienen sollen, es der Änderung des Schulsystems im Sinne des Konzeptes „Haus der Bildung“ bedarf. Für weiterführende Informationen bezüglich der programmatischen Positionierung meiner Partei empfehle ich Ihnen den entsprechenden Teil in unserem Regierungsprogramm der vergangenen Landtagswahl.

„Die Beherrschung der deutschen Sprache ist eine zentrale Voraussetzung für Integration. Unser Ziel ist es, dass Angebote zur Sprachförderung für alle Kinder bedarfsgerecht in den Alltag der Kindertagesstätten und der Schuleingangsstufe integriert entwickelt werden. […] Zentral für das Gelingen von Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist ein Ende der aussondernden, trennenden Schulpolitik von CDU und FDP. Das SPD-Schulkonzept „Haus der Bildung“ ermöglicht es den Schulen besser, auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund einzugehen und erleichtert den Übergang von der Kita in die Schule und von der Schule in den Beruf. Es ermöglicht über ein flächendeckendes Angebot von Ganztagsschulen und die Verzahnung mit der Jugendsozialarbeit, alle Kinder zu fördern und Schulabbrüche und schulisches Scheitern von vornherein zu vermeiden. Unser Ziel: Kein Kind wird mehr zurückgelassen.“ S. 73-74, Sozialdemokratisches Regierungsprogramm für Hessen 2014-2019 „Gerechtigkeit macht stark“

Mit freundlichen Grüßen

Turgut Yüksel

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