Einige Fragen zu den fossilen Kraftwerksplänen der CDU: Sind die geplanten Gaskraftwerke wirklich nur zur Überbrückung von sog. "Dunkelflauten" gedacht, und nicht für den Dauerbetrieb?
Sehr geehrter Herr Frei,
in Anlehnung an Ihre Antwort hier (https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/thorsten-frei/fragen-antworten/was-tun-sie-gegen-die-plaene-der-wirtschaftsministerin-gaswerke-bauen-zu-lassen?pk_kwd=frage_807606) zwei Anschlussfragen:
Sind die geplanten Gaskraftwerke wirklich nur zur Überbrückung von sog. "Dunkelflauten" gedacht, und nicht für den Dauerbetrieb? Warum sind es dann so viele?
Warum sind sie dann nicht einmal H2-fähig, um zukünftig klimaneutral betrieben zu werden (z.B. mit Wasserstoff, erzeugt mit PV-Überschussstrom im Sommer)?
Und: Ist es Ihrer Ansicht nach wirklich notwendig, für den Bau von Gaskraftwerken die Ausweitung der Erneuerbaren aktiv abzubremsen? Warum verhindern Sie aktiv die billigste Art der Stromerzeugung und fördern die teuerste?

Sehr geehrter Herr B.,
im Moment arbeitet das Bundeswirtschaftsministerium noch immer an der Überarbeitung der Kraftwerksstrategie. Ein Ergebnis steht noch nicht fest und es ist klar, dass alle neuen Kraftwerke den nationalen und europäischen Klimazielen entsprechen und langfristig vollständig dekarbonisiert betrieben werden müssten. Vieles spricht also dafür, dass neue Gaskraftwerke auch wasserstofffähig geplant werden. Nach meiner Wahrnehmung ist Ministerin Reiche offen dafür.
Unabhängig davon ist klar, dass wir diese Kraftwerke nur für die Überbrückung von Flauten brauchen. Alles andere macht ja keinerlei Sinn, da wir schon heute an vielen Tagen Strom ins Ausland verschenken und dafür dann sogar noch bezahlen müssen, um unsere Netze nicht zu überlasten. In diesem Sinne müssen wir die Förderung der Solarenergie systemdienlicher und marktgerechter gestalten und vorrangig in die Netz- und Speicherinfrastruktur investieren.
Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Frei