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Susanne Mittag
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Frage von Heino L. •

Frage an Susanne Mittag von Heino L. bezüglich Kultur

Hallo Frau Mittag,

ich habe als Kind erleben müssen, wie Schweine geschlachtet wurden. Die Not war groß, daher wurde wenn möglich, schon einmal ein Schwein gemästet und wenn es soweit war, wurde dieses dann umgebracht. Das habe ich bis heute in Erinnerung, und daher bin ich bis heute Vegetarier.

Ich will keinen den Fleischverzehr verleiden. Aber wir sollten uns über die Menge an Fleisch die wir verzehren, doch einmal Gedanken machen.

Nun kommen Millionen von Muslime ins Land. Deren Glaube erlaubt nur den Fleischverzehr von Tieren die geschächtet wurden. Diese Tötungsart ist bestialisch. Daher ist das töten der Tiere durch schächten in Deutschland verboten. Nur wenige Ausnahmen sind erlaubt, weil es Glaubensrichtungen gibt, die koscheres Essen vorschreiben.

Nun kommen Millionen von Menschen nach Deutschland. Wie will man an den Tierschutz festhalten. Millionen von Muslime werden sogenanntes "Halal" Fleisch. Werden Sie etwas unternehmen damit bestehende Tierschutzgesetze weiterhin eingehalten werden ?

MfG.Heino Lohöfer

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Sehr geehrter Herr Lohöfer,

Sie sprechen mit der Frage Fleischverzicht ein wichtiges Thema an. Es betrifft alle Menschen und alle wichtigen Bereiche wie Ökologie, Ökonomie, Kultur und Gesundheit. Vor zu vielem Fleischverzehr wird seit langem gewarnt. Zum Thema Fleischkonsum gehört auch die Frage nach den Haltungsbedingungen für die Tiere. Hier hat sich in den vergangenen Jahren manches verbessert. Die Initiative Tierwohl trägt neben anderen Vereinigungen dieser Art einen wesentlichen Anteil dazu bei. Es bleibt aber auch noch viel zu tun.
Mit Blick auf das Tierwohl und den Tierschutz, den wir als Staatsziel in unserer Verfassung verankert haben, haben sich die Gesetze und Bestimmungen für die Tierhaltung in den vergangenen Jahren eher verschärft. Ihre Befürchtung, dass durch Menschen muslimischen Glaubens der Tierschutz ausgehöhlt werden könne, ist deshalb in meinen Augen unbegründet. Es wird in eigens dafür vorgesehenen Schlachtereien nach Halal geschlachtet. Dabei wird das Tier vorher betäubt, um dahingehend den Bestimmungen des Tierschutzgesetzes nachzukommen. Das wird auch von den Muslimen so akzeptiert. Es gibt übrigens in Elsfleth die Schlachterei Piepmeier, die sich auf Halal-Fleisch spezialisiert hat und damit nicht nur ihre Existenz gesichert hat, sondern für Muslime eine wichtige Anlaufstelle ist. Besucher können sich dort jederzeit davon überzeugen, dass der Tierschutz eingehalten wird.

Mit freundlichen Grüßen
Susanne Mittag,MdB

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