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Susann Biedefeld
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Frage von Felix S. •

Frage an Susann Biedefeld von Felix S. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Frau Biedefeld!
Ich habe schon mehrmals in Bad Staffelstein gezeltet und fahre viel mit der Bahn. Dabei muss ich für die Anreise mit der Bahn große geographische Umwege in Kauf nehmen. Nun lese ich im Augustb 2013 in der aktuellen Zeitschrift von Pro Bahn, "Der Fahrgast", dass im Coburger Land die Politik die Reaktivierung der Eisenbahnstrecke Eisfeld - Coburg hintertreibt. Aber genau diese relativ kleine Lückenschluss würde es ermöglichen, einen Regionalexpress Bamberg - Coburg - Eisenach - Kassel einzuführen, um Franken auf kürzesten Weg an die ICE nach Hamburg und ins Ruhrgebiet anzubinden. Auch mit dem Wochenendetickt oder dem Querdurchsland- Ticket könnte man so preiswert und noch immer recht schnell von Nordrhein Westfalen ins Frankenland fahren. Wenn Coburg ICE- Halt an der Strecke München Berlin sein will, braucht es genug Fahrgäste, die aus Südthüringen über Eisfeld nach Coburg fahren könnten. der Umweg über Sonnenberg ist nicht attraktiv. Für die Autofahrer hat man zwei komplette Autobahnen durch den Thüringer Wald gebaut und baut auch die Bundesstraße nach Eisenach aus. Auch ein Regionalflughafen ist in Coburg geplant. Damit werden die umweltschädlichen Verkehrsmittel massiv gefördert. Bei der umweltfreundlichen Schiene aber lebt die Teilung Deutschland weiter. Wie stehen Sie zu dieser Problematik und was werden Sie tun, wenn Sie in den Landtag kommen? Wie werden sie außerparlamentarisch sich verhalten, wenn Sie nicht in den Landtag kommen? Wäre ein Bündnis für einen Volksentscheid im Kreis Coburg sinnvoll, der die Politik auffordert, diese für die Region wichtige Strukturverbesserung umzusetzen? Wäre diese Strecke nicht auch sinnvoll, um Güterzüge auf dem direkten Weg nach Hamburg oder dem Ruhrgebiet fahren zu lassen?
Viele Grüße, Felix Staratschek

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Staratschek,

in Ihrer Anfrage schreiben Sie von der Politik im Coburger Land. Hier müssten Sie eine konkrete Aussage treffen. Ich kann nur für mich persönlich, und wenn überhaupt darüber hinaus für die SPD in Stadt und Landkreis Coburg argumentieren, nicht aber allgemein für die Politik. Ich trete für den Schienen-Lückenschluss nach Südthüringen, auch als mittel- und langfristiger Zubringerverkehr zum ICE-Haltepunkt Coburg ein! Anlass zur Diskussion gibt die Trassenführung, da Teile der ehemaligen Werratalbahn zwischenzeitlich überbaut sind. Außerdem hätte eine Führung auf der „alten“ Trasse eine enorme Verkehrsbelastung für die Bürger der anliegenden Kommunen. Diskutiert werden weitere Alternativen, wie etwa ein Trassenverlauf über Bad Rodach, der sinnvoll, gewünscht aber weitaus teurer in den bisherigen groben Kostenschätzungen ist. Das Ziel des Lückenschluss‘ wird weiter verfolgt. Auch im Papier „Perspektiven 2020 der Regional- und Wirtschaftsentwicklung für das Coburger Land im Zeichen des demographischen Wandels“ ist dort in der Liste der verkehrlichen Infrastruktur der Lückenschluss enthalten. Er ist erwünscht und notwendig. Den ICE-Halt wird es laut Zusage der Deutschen Bahn in Coburg für die Tagesrandzeiten ab 2017 geben. Abgeordnete verschiedener Parteien und Ebenen setzen sich hier für Halte über die Tagesrandzeiten hinaus gegenüber der Bahn ein. Ein Regionalflughafen war nie in der Diskussion. In der Coburger Region wurde in der Vergangenheit über einen Verkehrslandeplatz diskutiert, den ich definitiv ablehne! Dieser ist ebenso wie der Ausbau der Bundesstraßen oder der Autobahn (A73) kein Argument, da die Investitionsmittel aus ganz unterschiedlichen Mitteln beziehungsweise Fördertöpfen der verschiedenen politischen Ebenen kommen. Zu Ihrer Idee „Volksentscheid“ stellt sich nicht die Frage, ob dieser sinnvoll ist, sondern ob dieser rechtlich zulässig wäre, da das Projekt „Lückenschluss“ weit über den Landkreis hinaus, bis zur Zuständigkeit des Bundes und der Beteiligung zweier Bundesländer sowie der Deutschen Bahn geht.