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Stefan Gelbhaar
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Paul Emanuel K. •

Warum müssen Studierende sowohl das Semesterticket als auch das 49€ Ticket zahlen?

Sehr geehrter Herr Gelbhaar, ab Mai gibt es das 49€ Ticket, Studierende sollen davon aber scheinbar nicht profitieren. Weder wird das Semesterticket zu den gleichen Konditionen angeboten, noch gibt es für Studierende die Möglichkeit das Semesterticket nicht zu kaufen. Dadurch werden wir aktiv in unserer Mobilität beschränkt, bzw. doppelt belastet, wenn wir das 49€ Ticket nutzen wollen.
Was tun Sie, um dieses Problem zu lösen?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr K.,

mit einem von den Bündnisgrünen initiierten Beschluss fordert der Bundestag die Bundesregierung dazu auf, Studierende über ein faires Semesterticket im ÖPNV-System zu halten. Namentlich wird das Bundesverkehrsministerium adressiert, hier rasch und effizient tätig zu werden. Wesentlich ist dabei das Zusammenspiel mit den vornehmlich zuständigen Bundesländern, Verkehrsverbünden und Studierendenschaften.

Der im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages von den Ampel-Fraktionen eingebrachte und beschlossene Antrag formuliert: „Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf: … 4. das Deutschlandticket … gemeinsam mit den Ländern im Hinblick auf weitere vergünstigte Angebote, wie etwa für Studierende, … weiterzuentwickeln.“

Die Zeit drängt: Bereits ca. 50.000 Studierende der TU Berlin und der HTW können und werden das Semesterticket im kommenden Wintersemester nicht beziehen. Sie sind damit für das jahrzehntelang bewährte Solidarmodell im ÖPNV zunächst verloren. Das ist ein Viertel aller Berliner Studierenden. Damit nicht weitere Hochschulen folgen, muss den Studierenden ein faires Angebot vorgelegt werden. Ein faires Angebot haben die Bundesländer bereits erarbeitet. Es sieht vor den Studierenden ein solidarfinanziertes Deutschlandticket für 29 € (40%-ige Reduktion auf 49 EUR) anzubieten.

Bisher hatte das durch die FDP geführte Verkehrsministerium in Sachsen-Anhalt – als einziges Bundesland – diesen Vorschlag blockiert. Mit den oben skizzierten Folgen. Kürzlich hat dies nun seinen Widerstand aufgegeben. Die Bundesländer arbeiten wieder an einer gemeinsamen Lösung, das Deutschlandticket für Studierende ist auf dem Weg.

Einige Bundesländer bieten von sich aus an, bei der Differenz zwischen monatlichem Semesterbetrag und Deutschlandticket, das Deutschlandticket zur Verfügung zu stellen. In diesen Ländern gibt es keine doppelte Belastung. Je nachdem wie schnell die Länder sind, kann das Deutschlandticket als Semesterticket entweder schon ab dem Wintersemester 2023/24 oder erst aber dem Sommersemester 2024 erworben werden.

Meine Zielmarke: Wintersemester 2023/24. Dafür setze ich mich ein.

Mit freundlichen Grüßen
Stefan Gelbhaar

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