Sonja Gaul
SPD
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Frage von S. P. •

Frage an Sonja Gaul von S. P. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Gaul,

die Versorgung mit Kindergartenplätzen ist gerade in Pfaffenhofen sehr schlecht (mein Sohn ist im September 2003 geboren und soll erst im September 2007 einen Platz erhalten). Es gibt meines Wissens nach nur 12 Krippenplätze. Ich bin aber jetzt schon berufstätig und gute Tagesmütter sind rar und teuer.

Mich interssiert, wie Sie sich persönlich zu dieser Problematik der schlechten Kinderbetreuung stellen und was die SPD tun will, um das abzustellen. Frau Renate Schmidt in ihrer Eigenschaft als Familienministerin hat es ja abgelehnt, eine gesetzlich verbindliche Regelung zur Betreuung unter Dreijähriger einzuführen. Auch nutzt mir mein Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz nichts, wenn die Stadt Pfaffenhofen nicht die Plätze schafft, die ganz offensichtlich fehlen.

Vielen Dank für Ihre Antwort,
mit freundlichen Grüßen
S. Pfitzner

Antwort von
SPD

Liebe Frau Pfitzner,

ich kenne Ihr Problem aus ureigensten Erfahrungen: auch ich habe nach der Geburt meines Sohnes Lucas (inzwischen 3 Jahre) sofort wieder weitergearbeitet, und zwar 40 Stunden/Woche. In den ersten sechs Monaten hat mein Mann Elternzeit genommen und unseren Sohn betreut. Danach standen wir - wie Sie - vor der Frage: wie kann unser Kind bestmöglichst betreut werden?
Und es geht dabei ja um viel mehr als bloße Organisation: wir wollten unseren Sohn auch in guten Händen wissen. Aufgrund der von Ihnen treffend geschilderten Situation mussten auch wir die Betreuung komplett privat organisieren, was nicht einfach und auch nicht billig war.
Seit der Geburt unserer Tochter haben wir nun ein AuPair und damit glücklicherweise sehr gute Erfahrungen gemacht.

Konkret zu Ihrem Problem:
Das Gesetzt schreibt lediglich ein bedarfsgerechtes Angebot von Ganztagesplätzen zur Betreuung von unter Dreijährigen vor. Daraus kann bedauerlicherweise keinerlei Anspruch abgeleitet werden. Der Rechtsanspruch für Dreijährige besteht. Sollten Sie nicht berücksichtigt werden, können Sie Einspruch einlegen, da Erziehungsberechtigte, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, was in ihrem Fall ja zutrifft, zu bevorzugen sind.

Einen Ausbau der Betreuung für unter Dreijährige hat die SPD fest in ihrem Programm verankert. Für 230.00 Kinder sollen bis 2010 zusätzliche Betreuungsmöglichkeiten geschaffen werden. Dise Gesetzes initiative wurde von der Union leider blockiert, so dass eine Verzögerung eingetreten ist. Vor allem in Bayern ist die Bereitschaft der Staatsregierung zur Schaffung entsprechender Betreuungsmöglichleiten leider sehr gering. Geschaffenen Einrichtungen sind so gut wie ausschließlich aus Geldern des Bundes finanziert.

Langfristig ist es für die SPD unumgänglich, die Betreuung für Kinder auszubauen und auch kostenfrei zu gestalten.

Persönlich kann ich Ihnen raten, sich an die Nachbarschaftshilfe Pfaffenhofen zu wenden. Dort werden Tagsmütter und Familien, die Kinder betreuen, vermittelt. Vielleicht finden Sie auf diese Art eine gute Lösung. Ich wünsche ihnen dabei viel Erfolg!

Ich werde mich - ihr Einverständnis vorausgesetzt - an den hiesigen Landrat wenden und das Problem besprechen. Danach werde ich mich nochmals bei Ihnen melden.

Eine persönliche Bitte habe ich an Sie: nehmen sie am 18. September Ihre Bürgerrechte wahr und gehen Sie zur Wahl!

Mit freundlichen Grüßen,

Sonja Gaul