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Sebastian Roloff
SPD
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Frage von Petra S. •

Betrifft eigentlich die Rente. bzw. Rentenerhöhung - Ist eigentlich vo irgendjemandem einmal angedacht worden eine Wurzelfunktion o.ä. in die Rentenerhöhungen einzuführen

Ist eigentlich vo irgendjemandem einmal angedacht worden eine Wurzelfunktion o.ä. in die Rentenerhöhungen einzuführen, so dass die kleinen Renten etwas mehr steigen können, höhere Renten (z.B. bezogen auf die Grundsicherung oder ein Durchschnittseonkpmmmen) geringer steigen? Damit wäre ein zunehmendes Auseinanderdriften gebremst. Denn bei den Löhnen wird oft eine Mindesterhöhung ausgehandelt, bei den niedrigsten Renten gibt es das nicht.

Wenn angedacht, aber verworfen, dann warum? Die Steigerung der hohen Renten gemäß dem rechtlichen Anspruch ist ja gesichert und nicht gekappt.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau S.

zunächst vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihren Vorschlag zur Einführung einer alternativen Berechnungslogik bei Rentenanpassungen. 

Uns ist bewusst, dass viele Haushalte, insbesondere Rentner*innen mit niedrigen Bezügen, durch steigende Preise und Lebenshaltungskosten stark belastet sind. Deshalb setzen wir uns als SPD-Bundestagsfraktion konsequent für eine zukunftsfeste und gerechte Altersvorsorge ein.

In Deutschland wird die gesetzliche Rente jährlich zum 1. Juli auf Basis der gesetzlichen Rentenanpassungsformel angepasst. Diese orientiert sich im Wesentlichen an der Lohnentwicklung, dem Beitragssatzfaktor und dem Nachhaltigkeitsfaktor. So wird sichergestellt, dass Rentner*innen an der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung teilhaben. Gleichzeitig verhindert die sogenannte Rentengarantie, dass die Renten bei einer rückläufigen Lohnentwicklung gekürzt werden.

Grundsätzlich gilt: Wer mehr einzahlt, erhält auch eine entsprechend höhere Rente. Diese Beitragsbezogenheit sichert das Vertrauen der Versicherten in das System und ist grundlegend für die Akzeptanz der gesetzlichen Rentenversicherung.

Ihr Vorschlag, die Rentenanpassung mittels einer mathematischen Formel, beispielsweise einer Wurzel, progressiver zu gestalten, wurde in dieser Form bislang nicht breit politisch diskutiert. Wohl auch, weil solche Mechanismen die beitragsbezogene Logik aufbrechen würden. Dennoch ist die Sorge um zunehmende soziale Ungerechtigkeit berechtigt. Genau hier setzen wir mit gezielten Maßnahmen an, um kleine Renten zu stärken, ohne das Grundprinzip der Lohn- und Beitragsbezogenheit auszuhöhlen.

Seit 2021 erhalten rund 1,3 Millionen Menschen mit der Grundrente einen spürbaren Zuschlag, wenn sie mindestens 33 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Dazu zählen auch Zeiten der Kindererziehung oder Pflege.

Zudem stärken und vereinfachen wir die betriebliche Altersversorgung. Unser Ziel ist es, dass eine betriebliche Altersvorsorge von mehr kleinen und mittleren Unternehmen angeboten wird und von mehr Geringverdienenden in Anspruch genommen werden kann.

Auch wollen wir Selbstständige besser fürs Alter absichern. Dazu sollen alle neuen Selbstständigen, die keinem obligatorischen Alterssicherungssystem zugeordnet sind, in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen werden.

 

Mit freundlichen Grüßen

Sebastian Roloff

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