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Sascha Bilay
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Frage von Kerstin S. •

Frage an Sascha Bilay von Kerstin S. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Bilay,

zur Zeit wird in der Frage "Opel" zwar übereinander geredet aber nicht miteinander.
Welche Chance hat der Standort Opel hier in Eisenach aus ihrer Sicht?

Mit freundlichem Gruß
Kerstin Schenke

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Sehr geehrte Frau Schenke,

zur Rettung von OPEL gibt es keine Alternative!
Der Standort Eisenach ist für OPEL und die Wartburgregion unverzichtbar.
In Eisenach steht eines der modernsten und am effizientesten arbeitenden Automobilbauwerke der Welt. Aus allen Ländern strömen Fachleute, um sich am Beispiel des Eisenacher Werkes vor Ort anzusehen, wie auf mordernste Art und Weise der Automobilbau organisiert werden kann. Es wäre geradezu grotesk, wenn ausgerechnet dieses Werk geschlossen werden müsste. Der Automobilbau in Eisenach hat Tradition und muss geschützt werden!
Der Erhalt ist insbesondere für die 1.800 Familien in der Region wichtig, die mit der Schließung des Standortes von Arbeitslosigkeit betroffen wären. Über die potentiell Betroffenen aus dem Zulieferbereich gibt es nur vage Schätzungen. Dabei scheint noch nicht allen Diskutanten klar zu sein, dass mit dem OPEL-Standort Eisenach nicht nur die Wartburgregion, sondern ganz Thüringen unmittelbar betroffen ist. Zahlreiche Unternehmen des Maschinen- und Werkzeugbaus insbesondere im Raum Südthüringen sind von OPEL abhängig. Aber auch viele Unternehmen in Ost- und Nordthüringen arbeiten unmittelbar mit OPEL und dessen Partnerunternehmen in der Wartburgregion zusammen.
Allein in Eisenach wird jährlich ein Wirtschaftspotential in Höhe von 2 Mrd. EUR umgesetzt. Nochmals 2 Mrd. EUR rekrutiert der Wartburgkreis. Insgesamt steht hinter der Region eine Leistungsfähigkeit von 4 Mrd. EUR, was ungefähr der Hälfte des Landeshaushaltes von Thüringen entspricht. Rund 20 Prozent davon hängen unmittelbar mit OPEL in Eisenach zusammen. Wenn dieser Standort verloren ginge, hätte dies irreparable Schäden für den ganzen Freistaat.
Auch deshalb muss die Rettung von OPEL gelingen. Die Idee von Bodo Ramelow, dass sich alle betroffenen Bundesländer mit OPEL-Standorten an einem Konsortium nach dem Vorbild von VW und dem Land Niedersachsen beteiligen, bleibt weiterhin der Vorschlag der LINKEN. Hierzu müssten aber alle Landesregierungen an einem Strang ziehen. Der Thüringer Ministerpräsident hat es bisher abgelehnt, sich für die Erhaltung des Werkes in Eisenach persönlich einzusetzen. Er hat sich sogar geweigert, potentielle Übernahmekandidaten zu empfangen. Damit ignoriert Dieter Althaus auch die Ängste und Sorgen der betroffenen Familien, die seit einem Jahr hoffen und bangen, nicht den Arbeitsplatz zu verlieren. Dieter Althaus muss ja nicht das Konzept der LINKEN übernehmen; aber er muss endlich mal anfangen, sich Gedanken zu machen! DIE LINKE steht bereit, wie bisher ihren Beitrag zur Rettung von OPEL in Eisenach zu leisten.

Mit hoffnungsvollen Grüßen
Sascha Bilay

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