Portrait von Sandra Weeser
Sandra Weeser
FDP
100 %
18 / 18 Fragen beantwortet
Frage von Birgit H. •

Warum ist die FDP gegen eine Bürgerversicherung? Das aktuelle System lässt vielen Menschen gar keine Entscheidungsfreiheit, weil unterhalb der Beitr.Bemessungsgrundlage hat man nicht die Möglichkeit!

Entweder muss doch jeder die Freiheit haben oder eben keiner?! Heute ist es doch so, dass der junge gesunde PKVler nur sich finanziert, freiwillige gut verdienende GKVler viele mitfinanzieren und wenn der PKVler irgendwann aus welchen Gründen auch immer nicht mehr seine PKV zahlen kann, muss die GKV ihn wieder nehmen und der GKVler ihn mitfinanzieren! Ist das nicht eine absolut unsolidarische Freiheit?

Portrait von Sandra Weeser
Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau H.,

vielen Dank für Ihre Frage!

Wir haben in Deutschland eines der besten Gesundheitssysteme und sind in unserer Infrastruktur deshalb auch Vorbild für andere Länder.

Eine Bürgerversicherung, also ein staatliches Einheitsmodell für alle Versicherten, würde die Grundlage, auf welcher der Erfolg des Gesundheitssystems fußt, instabiler machen. Denn auch wenn die Forderungen nach einer Bürgerversicherung weit verbreitet sind, ist sie nicht im Interesse der Patienten. Tatsächlich würde eine staatliche Zuteilung in Form einer Bürgerversicherung zu einer drastischen Verschlechterung der Patientenversorgung führen. Denn es ist nach wie vor so, dass Konkurrenz das Geschäft belebt. Und ausschließlich staatlich organisierte und rationierte Zuteilungsmedizin führt langfristig zu einer drastischen Verschlechterung der Versorgung der Bevölkerung und verschärft somit die demografischen Probleme der gesetzlichen Krankenversicherung. In vielen Bereichen sehen wir, dass wenn der Staat auf einem Gebiet eine Monopolstellung ohne private Konkurrenz hat, die Qualität der Leistung darunter leidet. Die Innovationskraft und Entwicklung des Gesundheitswesens würde auf Dauer verschlechtert. Denn die Realität ist, dass Innovationen im Gesundheitswesen zu großen Teilen von den Mitgliedern der privaten Krankenkassen finanziert werden, von denen dann alle Versicherten in Deutschland profitieren.

Statt einer Einheitsversicherung müssten vielmehr alle Bürger unabhängig vom Einkommen zwischen der gesetzlichen Krankenversicherung und der privaten Krankenversicherung frei wählen können. Um das Gesundheitssystem wirklich zu verbessern, fordern wir Freien Demokraten bspw. in einem ersten Schritt die Abschaffung der Budgetierung. Dadurch wollen wir verhindern, dass die Gesundheitsversorgung gerade auf dem Land und in strukturschwachen Regionen weiter ausblutet.

Wir müssen nicht noch mehr Geld in das System geben, sondern es vernünftig einsetzen und fairen Wettbewerb zulassen.

Mit freundlichen Grüßen

Sandra Weeser

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Sandra Weeser
Sandra Weeser
FDP