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Frage von Romy L. •

Frage an Rudolf Henke von Romy L. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Henke,

mit großem Erstaunen habe ich auf der Internet-Seite vom Vegetarierbund Deutschland e.V. gelesen, dass Sie sich gegen die Einführung eines fleischlosen Tages in der Bundeskantine ausgesprochen haben. Das hat mich sehr enttäuscht. Vielleicht haben Sie schon davon gehört, dass in Deutschland bereits 17 Städte einen offiziellen Veggie-Donnerstag eingerichtet haben, u.a. Düren, Köln und Münster. Diese Städte setzen durch das Anbieten vegetarischer Speisen in öffentlichen Einrichtungen an einem Tag in der Woche Zeichen: für Klimaschutz, Tier- und Umweltschutz und die eigene Gesundheit. Ziel ist es, möglichst viele kommunale Einrichtungen, wie Schulen, Kliniken, Kantinen, Restaurants und Unternehmen dafür zu gewinnen, donnerstags ausschließlich oder überwiegend vegetarische Gerichte anzubieten, also fleisch- und fischlose Kost. Dass unser massiver Fleischverbrauch sich negativ auf das Klima, den Wasserverbrauch, den Regenwald und Welthunger auswirkt, ist allgemein bekannt. Laut einer Studie der Vereinten Nationen verursacht der Konsum tierischer Produkte weltweit mehr Treibhausgase als alle Autos, Flugzeuge und Schiffe zusammen. Auch das Öko-Institut Freiburg empfiehlt einen Veggietag in Kantinen und Schulspeisungen. Diese Maßnahme bewirkt eine direkte Klimaschutzwirkung durch die Einsparung des schädlichen CO2-Gases. Für die Gesundheit: Ein ausgewogenes pflanzliches Menü ist nicht nur nachhaltig, sondern auch gesund. Europäer essen im Allgemeinen zu viel Fleisch und nicht genügend Gemüse. Dies hat ernste gesundheitliche Folgen. Zu viel Fleisch erhöht den Cholesterinwert und ist ein Risikofaktor für manche Krebsarten und Übergewicht. Das wissen Sie als Arzt doch am besten. Mit dem Veggietag würden wir also etwas für unsere Gesundheit und für die Gesundheit unseres Planeten tun. Was ist der Grund für Ihre Ablehnung eines offiziellen fleischfreien Tages? Ich bedanke mich für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen
Romy Liessem, Aachen

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Sehr geehrte Frau Liessem,

vielen Dank für Ihre Frage vom vergangenen Donnerstag zu meiner ablehnenden Haltung gegenüber der Idee eines freiwilligen vegetarischen Wochentags.

Es ist meines Erachtens ausgesprochen sinnvoll, auch in Restaurants und Kantinen des Deutschen Bundestages die Möglichkeit zu haben, vegetarische Kost zu sich zu nehmen, aber ich würde dies nicht mit Zwang verbinden, der dann entstünde, wenn die Kantinen an bestimmten Tagen auf jegliches Angebot fleischhaltiger Speisen verzichten müssten. Ich glaube, dass der freiwillige Charakter Ihres Vorschlags nur erhalten bleibt, wenn der einzelne die Entscheidung darüber treffen kann, wie er seine Nahrung zusammensetzen möchte.

Für die Initiative bin ich dennoch dankbar, weil sie erneut zum Nachdenken über die Zusammensetzung unserer Nahrung anregt.

Mit freundlichen Grüßen

Rudolf Henke