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Frage von Rainer N. •

Frage an Robin Fleige von Rainer N. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte/r Kandidat*innen,

wie stehen Sie zur aktuellen Coronapolitik der Bundesregierung und der wiederholten Umgehung des Bundestages bei der Entscheidung der Maßnahmenverlängerungen?
Ich möchte Sie bitten, auf die übliche politische Rhetorik zu verzichten und als Mensch/Bürger zu antworten.

Vielen Dank vorab für Ihre Antwort.

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Antwort von
Volt

Hallo Herr Näher,

Keinesfalls unterstütze ich Ansichten von Bewegungen wie "Querdenken",
welche die Gefährlichkeit der Pandemie leugnen.

Ich denke jedoch es wurden sehr viele Fehler gemacht, insbesondere was das
Beachten von Expertenwissen angeht. Viele Experten wurden herangezogen und
befragt und ihre Aussagen anschließend größtenteils ignoriert.
Das führte dazu, dass wir unnötig lange Lockdowns hatten, die im Endeffekt
mehr Schaden angerichtet haben, als es notwendig gewesen wäre.
Vor allem hat man nach der Beendigung des ersten Lockdowns eine Naivität
bei vielen Politikern gesehen, was dazu führte, dass wir komplett
unvorbereitet in den zweiten Lockdown gerutscht sind. Viele staatliche
Institutionen hatten noch kein ausreichendes Hygienekonzept oder gar
Lösungen für Homeoffice/Fernunterricht.
Außerdem wurden durch intransparente Entscheidungen viele Bürger nicht
mitgenommen, was zu einer geringen Akzeptanz vieler Maßnahmen sorgte und so
die Maßnahmen noch verlängerte.
Gleichzeitig wurden viele Bürger, die entweder bereits vorher finanziell
schwächer waren oder durch ihren Beruf/Vorerkrankungen/private
Besonderheiten besonders stark von Corona und/oder dem Lockdown getroffen
wurden nicht ausreichend unterstützt, was zu einem unnötig hohen
psychischen Druck für viele Menschen führte.

Die Umgehung des Bundestages sehe eher kritisch. Viele solcher wichtigen
Entscheidungen sollten nicht alleine von der Regierung getroffen werden,
jedoch denke ich auch, dass es kaum einen Unterschied gemacht hätte, da die
GroKo vermutlich eine Mehrheit für ihre Entscheidungen bekommen hätte.
Des Weiteren verlasse ich mich dabei auf unsere Gewaltenteilung, die in
letzter Zeit regelmäßig bewiesen hat, dass sie funktioniert. Viele
Entscheidungen wurden nachträglich von Gerichten wieder rückgängig gemacht,
entweder direkt, wenn diese nicht vertretbar waren oder nach einiger Zeit,
wenn die Entscheidungsgrundlage, etwa durch sinkende Zahlen, entzogen wurde.

Ich hoffe das war ihnen nicht zu viel politische Rhetorik, jedoch kann ich
zu einem solch hochpolitischen Thema schlecht eine persönliche Position
unabhängig von meiner politischen Position abgeben, ich hoffe können mich
da verstehen.

Freundliche Grüße,
Robin Fleige