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Robert Bücking
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Magnus M. •

Frage an Robert Bücking von Magnus M. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrter Herr Bücking,

in Bremen wie Berlin zeigt sich, dass große Koalition nicht in der Lage sind auch die ganz großen Probleme zu lösen. Meinen Sie, dass eine Erneuerung in Bremen nur mit Rot-Grün möglich ist oder können Sie sich auch eine Schwarz-Grüne Koalition vorstellen?
Ich würde mir keine typische Politikerantwort wünschen, sondern eine ehrliche. Nach einem halben Jahrhundert SPD-Regierung wäre doch ein Wechsel in Bremen nicht schlecht, oder?

Viele Grüße
Magnus Matzen

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Matzen,

ich stell die typische Politiker Formel trotzdem an den Anfang meiner Antwort. Alle demokratischen Parteien sollten mit einander koalitionsfähig sein. Also selbstverständlich auch CDU und Grüne. Da der Wähler und die Wählerin nicht Koalitionen, sondern Parteien wählen, kann es notwendig sein auch unerwartete Bündnisse einzugehen und im Sinne der Stadt erfolgreich zu führen. Allein schon deshalb, weil es sonst nicht zu Mehrheiten in der Bürgerschaft kommt. Also, vorstellen kann ich mir ein Bündnis mit der CDU. Aber wichtiger ist im Moment die Frage, ob ich es auch erstrebenswert finde. Ich halte das Ergebnis der Politik der großen Koalition für existenzgefährdend für unseren Stadtstaat. Nicht auf allen Feldern, aber doch im Gesamtergebnis.

Nun ist eine Korrektur dieses Kurses leider nur denkbar unter Einschluss mindestens einer der augenblicklichen Regierungsparteien. Also stellt sich die Frage: Welche Partei zeigt am deutlichsten, dass sie den Kurs korrigieren will? Das ist nun mal (leider) nur bei der SPD der Fall. Das schränkt die Partnerwahl ein. Im übrigen glaube ich, dass die CDU unterschätzt, wie sehr auch ihre Wählerinnen und Wähler hin und her gerissen sind zwischen dem Wissen, dass es so nicht mehr weiter geht und der Angst etwas neues zu wagen und zu verantworten.

Zu guter letzt; Ich sehe aus der Nähe, wie alle Parteien den Wahlkampf letztlich nach dem Prinzip Hoffnung führen. Es zeichnet sich meiner Meinung nach eben keine Hilfe aus dem Bund ab und es wird immer dringlicher daraus die Konsequenzen zu ziehen. Alle Wahlprogramme- auch das meiner Partei-, beschreiben aber viele präzise neue Ausgaben und nur wenige vage Einsparungen. So wie die Dinge liegen wird der Ernst der Lage erst nach den Wahlen begriffen.

mit freundlichen Grüßen
ihr
Robert Bücking