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Renate Künast
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Frage von Andreas S. •

Frage an Renate Künast von Andreas S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Künast, ich selber habe ein kleines Geschäft in Mühldorf am Inn und habe erfahren, durch einen Befreundeten Geschäftsmann das die ARGE jetzt bereits Firmen Anschreibt und Anruft um 1€ Job Mitarbeiter anzubieten!
Wie kann das sein, auch beim Medea Markt in Mühldorf sind fast nur noch 1€ job Mitarbeiter zu finden!
Dafür wurden sogar Fachpersonal ausgestellt!
Ist das die Deutsche Markt Zukunft?
Ich bin selber Ausgebildeter Einzelhandelskaufmann und habe 25 Jahre, sehr Erfolgreich in der Orientteppich Branche gearbeitet, bis man der Meinung war das ich mit 40 Jahren für die Firma zu alt bin.
Ich mußt mir auch von einer Mitarbeiterin der ARGE anhören das ich in meinem alter nicht mehr auf Arbeit hoffen darf.
Nun, ich bin jetzt Selbständig und das ohne Hilfe von der Staatlichen seite. Die bekommen, auch von Amtlicher Seite so gesagt in erster Linie Ausländer und Spätumsiedeler.
Nun das merken wir jetzt auch bei den Rentenbescheid.
Auch die Zeitarbeitsfirmen zerstören den Markt für Qualifizierte Fachkräfte.
Ich denke wenn Sie die Mitarbeiter der ARGE entlassen und die Angestellten der Zeitarbeitsfirmen in die ARGE holen würde es besser stehen für die Arbeitslosen.
Doch zurück zur eigentlichen Frage, "Wie kann es sein, das Firmen 1€ Jober einstellen dürfen!?!?!"

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Saturna,

herzlichen Dank für Ihre Frage an Frau Künast. Sie hat mich gebeten, Ihnen zu antworten. Bitte entschuldigen Sie die sehr späte Antwort.

Was Sie über den Missbrauch des Instruments der 1-Euro-Jobs schreiben, zeigt, dass das Instrument vielfach nicht in der gewünschten Weise wirkt. Entsprechen die geschilderten Vorgänge tatsächlich der Realität, dann handelt es sich um klare Gesetzesverstöße.

Wir Grüne sind der festen Überzeugung, dass 1-Euro-Jobs nur dort zum Einsatz kommen dürfen, wo es wirklich sinnvoll ist. Die 1-Euro-Jobs sind kein taugliches Massen-Standard-Instrument und waren auch nie als solche gedacht. Der Nutzen für eine Vermittlung in den allgemeinen Arbeitsmarkt muss in den meisten Fällen stark bezweifelt werden, stattdessen reißt die Zahl der Meldungen nicht ab, wonach Unternehmen, Kommunen und Wohlfahrtsverbände reguläre Tätigkeiten durch 1-Euro-Jobber ausführen lassen. Die Beschwerden von kleinen Unternehmern und Handwerkern sind oftmals begründet. Notwendig sind deshalb eine drastische Reduzierung der Zahl der 1-Euro-Jobs und eine echte Beschränkung auf die Zielgruppe arbeitsmarktferner Personen. Die vom Gesetz vorgesehen Kriterien der Zusätzlichkeit (d.h. reguläre Beschäftigung darf nicht zugunsten eines Ein-Euro-Jobs abgebaut werden) und der Erfüllung eines öffentlichen Interesses müssen streng eingehalten und vor Ort überwacht werden.

Ich hoffe, dass Ihnen die Antwort weiterhilft.

Mit freundlichen Grüßen,
Janik Feuerhahn
(Referent)

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