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Ralph Brinkhaus
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Frage von Petra R. •

Frage an Ralph Brinkhaus von Petra R. bezüglich Wirtschaft

Wie kann es sein, dass eine Firma wie Daimler 2020 50% mehr Gewinn macht und das Kurzarbeitergeld nicht zurückzahlen muss, während kleine Betriebe die Kredite aufnehmen mussten um Ihre Fixkosten zu tragen, weil die versprochenen Hilfen entweder gar nicht oder viel zu spät kamen, jetzt die (erst Ende Februar erhaltenen) Dezemberhilfen zurückzahlen müssen?
Frisöre z.B. haben zwar einen guten März; aber auch wenn der Umsatz derzeit gut ist, kann der eine Monat nicht die Kosten der vergangenen drei Monate decken.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Rolinec,

vielen Dank für Ihre Frage auf Abgeordnetenwatch.

Das Kurzarbeitergeld wird aus Beitragsmitteln der Arbeitslosenversicherung finanziert. In die Arbeitslosenversicherung zahlen Arbeitgeber und Arbeitnehmer hälftig ein. Insofern handelt es sich beim Kurzarbeitergeld um eine Versicherungsleistung – und nicht wie zum Beispiel bei Wirtschaftshilfen oder Subventionen um das Geld der Steuerzahlerinnen und der Steuerzahler.

Zudem kann die Situation innerhalb eines Konzerns wie dem von Ihnen genannten ganz unterschiedlich sein: Eventuell sind nur einzelne Teile von den Arbeitsausfällen betroffen (zum Beispiel die Fertigung), andere Teile hingegen (etwa die Forschungsabteilung) nicht. Das Kurzarbeitergeld betrachtet immer die von Arbeitsausfällen betroffenen Unternehmensbereiche, nicht den gesamten Konzern.

Dass die November- und Dezemberhilfen nur mit großen Verzögerungen angelaufen sind, ist sehr ärgerlich. Wir haben als Unionsfraktion mit allem Nachdruck mehr Tempo angemahnt - und stetig Verbesserungsvorschläge, die wir zum Beispiel als Abgeordnete aus den Wahlkreisen erhalten, an die Bundesregierung gerichtet. Inzwischen sind wir deutlich weiter. Insgesamt sind nach Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums bei der Novemberhilfe bislang 4,98 Mrd. Euro und bei der Dezemberhilfe 4,96 Mrd. Euro ausgezahlt worden.

Mit freundlichen Grüßen
Ralph Brinkhaus

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