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Priska Hinz
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Frage von Zoe D. •

Frage an Priska Hinz von Zoe D. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Hinz,
Ich bin Schülerin einer elften Klasse und im Rahmen des PoWi Unterrichts haben wir die Aufgabe, einem Politiker eine Frage zum Thema Umweltschutz zu stellen. Meine Frage an sie ist: Warum wird in Deutschland nicht mehr erneuerbare Energie eingesetzt, obwohl die Möglichkeit dazu bestehen würde, zB. auf Dächern von öffentlichen Gebäuden Photovoltaikanlagen anzubringen. Vielen dank!
Mit freundlichen Grüßen
Zoe

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Deisinger,

vielen Dank für Ihre Frage. Es ist richtig, dass wir in Deutschland noch schneller mit der Energiewende vorankommen könnten – und angesichts des fortschreitenden Klimawandels auch dringend müssen.

Fotovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden zu installieren ist in der Tat ein sehr sinnvoller Schritt. Im Projekt CO2-neutrale Landesverwaltung werden in Hessen alle geeigneten Dachflächen im Besitz des Landes mit Fotovoltaik belegt. Zurzeit werden alle Forsthäuser ausgestattet, soweit sich die Dächer eignen. Auch die Kommunen werden unterstützt, wenn sie auf ihren Dachflächen Fotovoltaik-Anlagen anbringen. Die Klimakommunen erhalten 100% Förderung für Fotovoltaik. Außerdem prüfen wir gerade welche Potentiale Fotovoltaik auf Überdachungen öffentlicher Parkplätze hat.

Gleichzeitig spielt beim Ausbau von Fotovoltaik der private Sektor eine entscheidende Rolle: Momentan sind neu gebaute Fotovoltaik-Anlagen mit ca. 6 ct/KWh die umweltfreundlichste und preiswerteste Art der Energieerzeugung. Insbesondere für „Prosumer“ – Menschen, die zugleich Produzenten und Konsumenten des eigenen Stroms sind – ist eine Fotovoltaik-Anlage eine ökologisch sinnvolle und finanziell lohnende Möglichkeit, mit der sie die dezentrale Energiewende voranbringen. Erst kürzlich wurde die KFW-Förderung aufgestockt, wofür wir uns im Bundesrat eingesetzt haben. Um möglichst vielen Hess*innen eine derartige Anlage zu ermöglichen, bietet die Landesenergieagentur kostenlose Beratung an und das hessische Solarkatasterhilft dabei Potenziale von Dach- sowie Freiflächen für die Photovoltaiknutzung zu ermitteln. Eine Solar-Pflicht für Neubauten hat die Bundesregierung leider aus ihrem Sofortprogramm-Klimaschutz gestrichen. Dabei wäre das eine wirkungsvolle Maßnahme um die Energiewende einen großen Schritt voranzubringen. Eine neue Bundesregierung sollte dies einführen.
Neben der Fotovoltaik ist aber auch weiterhin wichtig, dass auch der Windkraftausbau noch weiter vorankommt. Hier haben wir in Hessen mit einem neuen Genehmigungserlass für ein besseres Verfahren gesorgt und gleichzeitig ein Artenhilfsprogramm aufgelegt, um Rotmilane, Schwarzstörche und Fledermäuse vor Windenergieanlagen zu schützen.

Wir sind in einem großen Transformationsprozess. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Strommix wurde in den vergangenen Jahren massiv gesteigert und die Entwicklung ist noch längst nicht abgeschlossen. In Hessen haben wir beispielsweise von 2013 bis 2019 eine Verdopplung des Anteils der Erneuerbaren Energien erreicht. Der Anteil ist von 12,5 Prozent im Jahr 2013 auf knapp 25 Prozent im Jahr 2019 gestiegen. Wir arbeiten an vielen Stellen und auf allen Ebenen daran, dass diese Entwicklung sich nicht verlangsamt, sondern noch schneller vorangeht. Die Umstellung auf Erneuerbare Energien ist eine der wichtigsten Maßnahmen um den Klimawandel zu stoppen und die international vereinbarten Klimaziele zu erreichen.

Mit freundlichen Grüßen

Priska Hinz