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Frage von Andreas S. •

Frage an Ortwin Runde von Andreas S. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Runde

eben (18.2.07, 21:45) höre ich in den Heute-Nachrichten, dass in der Diskussion zum Thema Klimaschutz / Erderwärmung darüber nachgedacht wird, die Energiebesteuerung grundlegend zu verändern, und zwar dahingehend, dass - wer viel und unnütz verbraucht, mehr Steuern bezahlen muss als derjenige, der die Atmosphäre durch sinnvolle Nutzung schont. An sich ist das ja keine schlechte Idee. Allerdings muss dabei daran gedacht werden, dass es Vermieter gibt, die sich absolut nicht darum kümmern, wie viel ihre Mieter verbrauchen müssen, weil die Wohnungen schlecht bis gar nicht isoliert sind. Wir hier in unserer Wohnsiedlung (Eggersweide - ungerade Nummern - Vermieterin Ursela Kutz, vertreten durch Verwalter Dr. Schröder, Rugenbarg 106, 22848 Norderstedt) haben absolut keine Möglichkeit, Heizenergie zu sparen, da die Fenster teilweise alt und die Wohnungen sehr schlecht isoliert sind. Wenn Schnee fällt, ist er bei uns vor und hinter dem Haus 2 bis 3 m weggeschmolzen, bedingt durch die aus dem Haus entweichende Wärme. Ich schätze mal, dass wir die Hälfte unseren Verbrauches sparen könnten, wenn die Häuser isoliert werden. Der Vermieter ist aber absolut nicht dazu bereit. Ich bitte Sie, diesen Umstand einmal anzusprechen in den Gremien. Die Vermieter müssten dazu gezwungen werden, die Häuser anständig zu isolieren. Wenn das nicht passiert und die Steuern erhöht werden sollten, werden damit die falschen bestraft. Denn wir als Mieter sind nicht dazu in der Lage, die Situation zu ändern.

mit freundlichen Grüßen

Andreas Selk

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Sehr geehrter Herr Selk,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Klimaschutz und Heizkosten.

Sie sprechen einen interessanten und hochaktuellen Punkt an: Wie können wir Vermieter dazu bewegen, ihren Wohnungsbestand klimafreundlich und energiesparend zu modernisieren. Bisher zahlen ja für schlecht isolierte Wohnungen mit veralteter Energietechnik die Mieterinnen und Mieter buchstäblich die Zeche. Sie haben das an ihrem Beispiel sehr deutlich gemacht.

Ich habe Ihre Idee im Hinterkopf behalten und bei den Diskussionen, die wir zum Thema Klimaschutz und Energiesparen in Partei und Fraktion haben, stets eingebracht.

Wir haben es Immobilienbesitzern auch schon in der Vergangenheit leicht gemacht, sich für eine Modernisierung von Gebäudehülle und Heiztechnik zu entscheiden. Ich halte gerade das CO2-Sanierungsprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für beispielhaft. Die KfW vergibt günstige Kredite für Neubau und Sanierung. Das hilft dem Klima und unserer mittelständischen Wirtschaft. Viele Handwerker profitieren von diesem regelrechten Sanierungsboom.

Ich halte es allerdings für möglich, dass wir nicht alle Immobilienbesitzer überzeugen konnten. Es gibt bestimmt einige, die nicht so clever sind und sich schon ausgerechnet haben, dass sich energetisch vollsanierte Wohnungen besser vermieten lassen. Gerade bei älteren Objekten mit vielen langjährigen Mietern lohnt es sich in deren Augen wohl nicht mehr, hier Geld in Hand zu nehmen, um das Gebäude auf den neuesten Stand zu bringen.

Es gibt Pläne auf Seiten der Bundesregierung hier den Anreiz und die Motivation zu stärken. Eine Möglichkeit ist, dass bei fehlenden Energiesparmaßnahmen der Mieter dem Vermieter die Miete kürzen kann. Allerdings besteht an diesem Punkt noch keine Einigkeit der Koalitionsparteien. Ich fände eine solche Möglichkeit nicht schlecht, um säumigen Vermietern Beine zu machen. Und das klappt meist mit einem finanziellen Anreiz am besten.

Wir müssen hier handeln, denn Einsparung von Heizenergie ist eine der erfolgversprechendsten Maßnahmen, die wir ergreifen können, um sowohl das Klimasystem von Kohlendioxid als auch den Geldbeutel der Mieterinnen und Mieter zu entlasten.

Sie sehen, Ihre Anregung ist auf fruchtbaren Boden gefallen. Wir bleiben bei diesem Thema am Ball.

Für Rückfragen und weitere Informationen steht Ihnen mein Wahlkreisbüro selbstverständlich zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ortwin Runde