Was verstehen Sie genau unter demokratischer Energieerzeugung?
Sehr geehrte Frau Treu,
auf dem BUND-Podium am 14.9. in Leipzig sagten Sie: "Wenn wir wirklich eine Energiewende haben wollen, müssen wir auf eine demokratische Energieerzeugung umstellen." (Quelle: https://www.l-iz.de/politik/leipzig/2021/09/bund-podiumsdiskussion-zur-bundestagswahl-im-leipziger-norden-von-muecken-windkraft-und-klimagerechtigkeit-video-410488)
Was verstehen Sie genau unter demokratischer Energieerzeugung? Wie soll Ihrer Meinung nach eine demokratische Energieerzeugung aussehen?
Mit freundlichen Grüßen
Robert S.

Lieber Herr S.,
vielen Dank für Ihre interessierte Nachfrage.
- Die Energiewende wird nur dann erfolgreich sein, wenn sie sozial gerecht und durch die Bürger*innen selbst gestaltet ist. Die Vormachtstellung von Großkonzernen in der Energieversorgung muss daher ein Ende haben. Energieversorgung muss dem Gemeinwohl dienen und der Profitgewinnung entzogen werden.
- Deswegen vergesellschaften wir große Energiekonzerne. Dafür unterstützen wir regional ausgerichtete Energiegenossenschaften und kommunale Stadtwerke, die unter demokratischer Mitgestaltung der Bevölkerung ökologische und bezahlbare Energiegewinnung leisten können. Hier führen wir eine Beteiligungspflicht für Investoren ein. so dass beim Ausbau der Erneuerbaren Energien Kommunen zu Mitbesitzerinnen werden können. Menschen vor Ort müssen von diesem Ausbau direkt profitieren könne
- Ein Beispiel auf dem Weg zu dieser demokratischen Energiewende hier aus Leipzig ist das "Bürgersparen", dass zum 1. Oktober startet: https://www.l-iz.de/melder/wortmelder/2021/09/mehr-photovoltaik-fuer-leipzig-stadtwerke-und-verwaltung-setzen-linke-antrag-um-411593 Auf Antrag der Linksfraktion im Stadtrat bieten die Leipziger Stadtwerke die Möglichkeit an, in den Ausbau der Photovoltaik auf kommunalen Gebäuden zu investieren. Bis zu 5.000€ können bei einem festen Zins von 1.5% so angelegt werden.
- Zu einer sozial gerecht ausgestalteten Energiewende gehört auch dazu den Zugang zu Energie grundrechtlich zu verbriefen und Energiearmut zu verhindern. Zahlungsschwierigkeiten dürfen nie dazu führen, dass Menschen im Dunkeln sitzen oder frieren müssen. Deswegen schaffen wir für den durchschnittlichen Verbrauch preisgünstige Sockeltarife, erst das was darüber hinausgeht, wird teurer. Das Wohngeld erweitern wir um eine Komponente für Stromkosten, die mit denen fürs Heizen und das Warmwasser zu einem Klimawohngeld zusammengelegt wird.
- Wie wir uns das auf Landesebene vorstellen, haben wir in unserem Klimaschutzgesetz deutlich gemacht: https://www.linksfraktionsachsen.de/nc/presse/detail/news/linksfraktion-legt-sozial-oekologisches-klimaschutzgesetz-vor-sach-sen-soll-erstmals-klimaschutzziel/
Mit klimabewegten Grüßen
Nina Treu
Weitere Fragen an Nina Treu

Aus meiner und unserer Sicht ist Massentierhaltung nicht nur aus Tierwohlgründen inakzeptabel, sondern auch klima- und umweltschädlich und geht häufig mit ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen einher.

Es ist unsere demokratische Verantwortung einen AFD-Verbotsantrag in Gang zu setzen. Deshalb werde ich einen solchen in der nächsten Legislatur unterstützen.

Ich selbst wohne in Alt-Lindenau und bin daher privat nicht besonders oft vor Ort

Ja, ich bekenne mich zum Existenzrecht Israels. Ich unterstütze darüber hinaus vollumfänglich die Position meiner Partei [1].