Laut Prof. Karl Schlögel sei die Frage, ob Besonnenheit nicht auch eine Schutzvokabel ist, um Zögerlichkeit, Unentschiedenheit zu maskieren. Wie sehen Sie das (Schutz-)Vokabular von Olaf Scholz?
"ZDFheute: ... ist die Situation nicht wirklich bedrohlich - und die Besonnenheit, derer Scholz sich rühmt, angemessen?
Schlögel: Wer so redet, unterstellt ja, dass andere Leute nicht besonnen sind. Besonnenheit ist eine Selbstverständlichkeit. Die Frage ist eher, ob Besonnenheit nicht auch eine Schutzvokabel ist, um Zögerlichkeit, Unentschiedenheit zu maskieren. Es ist klar, dass die gesteigerten Drohungen Ängste hervorrufen. Das ist genau der Effekt, mit dem Putin rechnet." https://tinyurl.com/mpr4w7dw
Wie sehen Sie das besonnenheitssuggestive Vokabular u. die Performanz des jüngsten selbstinitiativen putin-Anrufs des Friedenskanzlers aus der "Partei mit fehlender außenpolitischer Kompetenz" (historisch informiertes, gegenwartsbezogenes Sachurteil u. a. von Prof. Schulze-Wessel, https://tinyurl.com/2xac2tp9, s. auch https://tinyurl.com/4dsc4zr2)? Erhoffen sich Scholz u. SPD-Parteistrateg*innen durch diese "Bewirtschaftung der Angst" mehr Stimmen oder riskieren u. vertiefen Verluste?

Sehr geehrter Herr H.,
Ihre abermalige Frage nehme ich zur Kenntnis.
Wenn Sie sich meine Reden und Interviews anschauen, werden Sie darin das Wort "Besonnenheit" nicht finden. Ich bin weder der Pressesprecher des Bundeskanzlers noch gehöre ich den Führungsgremien der SPD an, die über die Ausrichtung des Wahlkampfs entscheiden. Insofern bitte ich Sie, Ihre Fragen an die zuständigen Ansprechpartner zu richten.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Roth