Portrait von Michael Kellner
Michael Kellner
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Marie H. •

Wenn ich sie wähle: womit werde ich in Zukunft meinen 30km Arbeitsweg zurücklegen? Wird es Alternativen zum Bus geben (Fahrtzeit 2h) und zu einem E-Auto, dessen Akku in Herstellung/Rec. nicht öko ist?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Liebe Marie H.,

vielen Dank für Ihre Frage. Die Wahl Ihres Verkehrsmittels ist selbstverständlich Ihnen überlassen. Damit Bahn und Bus aber zu einer echten Alternative werden können, setze ich mich für bessere und schnellere Verbindungen ein. In der Uckermark und im Barnim braucht es dringend zügigere Verbindungen zwischen den Gemeinden, aber auch in größere Städte wie Berlin oder Stettin. Es kann nicht sein, dass man für die Strecke von Templin nach Berlin - 60 km - über 100 Minuten mit dem ÖPNV braucht. Dazu gehört auch, dass Busse und Bahnen besser aufeinander abgestimmt sind und sich Wartezeiten verkürzen.
In Gesprächsrunden mit unterschiedlichen Akteuren wie der VBB, UVG, NEB, Gemeindevertretungen und natürlich Bürgerinnen und Bürgern haben wir Möglichkeiten erörtert, wie dies möglich wäre. Im Raum standen z.B. PlusBus-Modelle, das Zusammenführen oder Teilen von Zügen, CarSharing Angebote. Für vieles braucht es allerdings zusätzliche Förderung, weshalb ich mich im Bundestag dafür einsetzen will, dass mehr Regionalisierungsmittel vom Bund in das Land Brandenburg fließen und wir die Mobilitätswende auch im ländlichen Raum flott kriegen.
Das Bundesverkehrsministerium unter Andreas Scheuer hat in den vergangenen Jahren den Fehler gemacht, zu viele Strecken zu deaktivieren bzw. deren re-Aktivierung nicht mehr möglich zu machen. Wir als Bündnis 90/ Die Grünen wollen den ÖPNV fördern und ausbauen, damit mehr Verkehr auf die Schiene verlagert wird und runter von der Straße.

Bezüglich der Batterien für Elektromobilität möchte ich klarstellen, dass uns GRÜNEN klar ist, dass die Gewinnung von Lithium, Kupfer, Platin, Neodym und anderen seltenen Erden für die Batterieproduktion häufig mit starken Umweltbelastungen verbunden ist. Sie findet in Regionen statt, in denen nur geringe Umweltauflagen und Arbeitsschutzstandards beachtet werden.
Wir GRÜNE wollen die ökologischen und sozialen Umstände von Produktionsprozessen daher transparent machen und damit zu einem Kriterium für Käufer*innen machen.
Darüber hinaus setzen wir uns parallel dafür ein, dass Europa führend bei Materialeffizienz und Recycling, rohstoffeffizienter Produktgestaltung und Nachhaltigkeitsstandards sein sollte. Wir brauchen auch eine eigene Batteriezellproduktion in Deutschland. Das macht es nicht nur einfacher, gute Arbeitsbedingungen sicherzustellen, sondern auch eine möglichst CO2-arme Produktion zu erreichen, wenn beispielsweise der Einsatz erneuerbarer Energien im Produktionsprozess vorgeschrieben wird.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen weitestgehend beantworten,

mit freundlichen Grüßen

Michael Kellner

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