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Frage von Dominik M. •

Frage an Michael Fuchs von Dominik M. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Fuchs,

in Ihren Antworten auf zwei hier gestellte Fragen sprachen Sie sich 2007 und 2008 für eine Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke aus, also einen "Ausstieg aus dem Atomausstieg".

Wie vereinbaren Sie diese Position mit den unzähligen Gründen gegen Kernkraft, die von Umweltschutz- und Gesundheitsorganisationen geäußert werden (und zum Beispiel unter www.100-gute-gruende.de aufgelistet sind)?

Herzlichen Dank für Ihre Antwort!

Mit freundlichen Grüßen,
Dominik Müller, Koblenz

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Müller,

Ihre aktuelle Besorgnis kann ich gut nachvollziehen, da aktuelle Ereignisse wie der Störfall in Krümmel selbstverständlich zur öffentlichen Besorgnis beitragen. Dennoch bin ich der Meinung, dass man die Laufzeit von sicheren Atomkraftwerken verlängern sollte, denn Kernenergie ist vorerst ein unverzichtbarer Teil in einem angemessen Energiemix. Ich betrachte den Beitrag der Kernenergie zur Stromversorgung als Brückentechnologie, weil heute klimafreundliche und kostengünstige Alternativen noch nicht in ausreichendem Maße verfügbar sind.

Die Union hat sich deshalb in ihrem Regierungsprogramm dafür ausgesprochen, der Gesellschaft einen weiteren Nutzen aus Laufzeitverlängerungen zu garantieren, indem der größte Teil des zusätzlich generierten Gewinns aus der Laufzeitverlängerung nach einer verbindlichen Vereinbarung mit den Energieversorgungsunternehmen zur Forschung im Bereich der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien sowie zur Senkung der Strompreise genutzt werden soll. Eine verantwortungsvolle Nutzung der Kernenergie beinhaltet natürlich auch die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle. Deshalb wollen wir gemeinsam mit der CSU eine sofortige Aufhebung des Moratoriums zur Erkundung des Standortes Gorleben, um so schnell wie möglich die Zwischenlager an den Kraftwerken auflösen zu können.

Leider werden nur die wenigen Störfälle bei Kernkraftwerken in den Medien intensiv diskutiert, dass aber in Deutschland etliche Kernkraftwerke störungsfrei günstigen Strom produzieren, wird dabei schnell vergessen. Der aktuelle Störfall im Atomkraftwerk Krümmel gibt jedoch nur begingt Anlass zur Beunruhigung, denn laut Auskunft der Behörden lag zu keiner Zeit eine Gefährdung der Bevölkerung vor. Jetzt ist es Aufgabe der Betreiber, das Atomkraftwerk wieder in Stand zu setzen. Der TÜV hat danach die Aufgabe, die Sicherheit vollständig zu prüfen. Falls der TÜV das Atomkraftwerk Krümmel für sicher befindet, spricht auch nichts gegen den erneuten Betrieb. Sollte die Sicherheit laut TÜV jedoch nicht gegeben sein, ist es für mich natürlich ganz klar, dass man Krümmel dauerhaft vom Netz nehmen sollte.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Michael Fuchs MdB